Arbeitsagentur weiß nichts vom angeblichen Fachkräftemangel

Deutschland hat im Dezember einen neuen Beschäftigungsrekord verzeichnet. Lt. Arbeitsmarktbilanz 2018 der Bundesagentur für Arbeit ist die Zahl der Arbeitslosen im Durchschnitt des vergangenen Jahres mit 2,34 Mio. (-193 000 zum Vj.) auf ihren tiefsten Stand seit der Wiedervereinigung gefallen. Die Arbeitslosenquote sank um 0,5%-Punkte auf 5,2%. Einen großen Anteil an diesem Rückgang hat der Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit, heißt es aus Nürnberg. Auf der anderen Seite ist der Bestand gemeldeter offener Arbeitsstellen im Jahresschnitt um 66 000 auf 796 000 im Vergleich zum Vj. angewachsen. Die Zahl offener Stellen ist dabei in fast allen Branchen höher als ein Jahr zuvor. Die meisten Stellenangebote gab es 2018 für Arbeitskräfte in den Bereichen Verkehr und Logistik, Verkauf, Metall, Maschinen- und Fahrzeugtechnik, Energie- und Elektrotechnik sowie Gesundheit.

Trotz der sehr hohen Nachfrage nach Arbeitskräften kann die Agentur aber nach wie vor keinen umfassenden Fachkräftemangel erkennen. Allerdings nimmt die Zahl der Berufe zu, in denen Engpässe zu verzeichnen sind, etwa im IT-Bereich, der Energietechnik, der Baubranche sowie im Gesundheitssektor. Nach Schätzungen des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) könnte der Beschäftigungsmotor in diesem Jahr aber etwas langsamer laufen. Auf Grund wirtschaftlicher Risiken rechnet der DIHK 2019 nur noch mit etwa 500 000 zusätzlichen Stellen, nach 580 000 im Vorjahr. Einen massiven Stellenabbau planen dagegen Großunternehmen wie Deutsche Bank, Eon/Innogy und T-Systems.

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