Wie Deutschlands Autohersteller Trump besänftigen wollen

Nach dem Verlust des Repräsentantenhauses bei den US-Zwischenwahlen und der Ankündigung von GM-Chefin Mary Barra, mehrere Werke in den USA schließen zu wollen, braucht Donald Trump dringend Verhandlungserfolge im Zollstreit. Am Rande des G20-Gipfels in Buenos Aires verhandelte der US-Präsident mit Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping über eine Beilegung des Handelskonflikts der beiden größten Volkswirtschaften. Neuen Schwung will Trump auch in die zuletzt stockenden Gespräche mit den Europäern über die von ihm angedrohten Autozölle bringen.

Für kommenden Dienstag (4.12.) hat Trump deshalb führende Vertreter von Daimler, VW und BMW ins Weiße Haus eingeladen. Der US-Präsident weiß um den Einfluss der mächtigen Autolobby in Deutschland auf die Politik in Berlin und Brüssel, den er offensichtlich für seine Zwecke nutzen will. Es ist denn auch kein Zufall, dass BMW und VW nur wenige Tage vor dem Treffen mit Trump auf der Automesse in Los Angeles ankündigten, neue Werke in den USA bauen zu wollen. VW will in den USA künftig auch Elektroautos fertigen und BMW plant eine neue Produktionsanlage für Motoren und Getriebe. Die Gastgeschenke aus Deutschland, mit denen die Autohersteller gut Wetter im Weißen Haus machen wollen, dürften Trump sicher gefallen, sind sie doch auch Futter für seine Kampagne gegen Barras geplante Werksschließungen. Für die deutschen Hersteller wären Autozölle in den USA ein herber Rückschlag, den sie unbedingt verhindern wollen. Denn die in einer teuren Transformation befindliche deutsche Autoindustrie hat derzeit an vielen Fronten zu kämpfen.

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