Beiersdorf – Mit blauem Auge davongekommen
Zu den prominenten Opfern des Trojaners, dem es Ende Juni gelang, die IT-Systeme diverser Konzerne lahmzulegen, zählte auch der Kosmetikriese Beiersdorf. Tagelang stand in Hamburg die Produktion still. Spurlos ist das nicht an der Nivea-Mutter vorbeigegangen. Satte 35 Mio. Euro Umsatz hat Beiersdorf einbüßen müssen.
Die Erlöse im ersten Hj. stiegen dennoch um 3,3% auf rd. 3,5 Mrd. Euro. Ein Prozent mehr wäre ohne den Angriff drin gewesen, wie CEO Stefan F. Heidenreich erklärt. Er wolle sich nun Berater an Bord holen, um die „Schutzmauer noch höher zu ziehen“. Dennoch sieht der Chef das unschöne Intermezzo eher gelassen. Er ist sich sicher, die 35 Mio. Euro holt Beiersdorf in Q3 locker wieder rein. Diese Zuversicht ist berechtigt, denn trotz aller Querelen hat Beiersdorf einen Rekordgewinn von 561 Mio. Euro (+9,3%) eingefahren. Das Jahr sei noch lang genug, um alle Wogen der Produktionsverzögerung zu glätten, so Heidenreich. Kein Grund also an der bisherigen Prognose zu zweifeln. Für 2017 peilt Beiersdorf weiterhin ein Umsatzplus von 3 bis 4% an. In Eimsbüttel ist man nochmal mit einem blauen Auge davon gekommen. Bei Reckitt Benckiser hingegen, dem Konsumgüterhersteller aus dem Reimann-Imperium, hat die IT-Attacke die Prognose verhagelt (s. PLATOW v. 7.7.).
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