Tesla – Absatzrückgang, aber die Aktie klettert trotzdem
Tesla hat am Donnerstag (2.1.) die Auslieferungszahlen für 2024 veröffentlicht und dabei die Erwartungen der Wall Street verfehlt.

Mit 1,79 Millionen ausgelieferten Fahrzeugen blieb Tesla 2024 unter den Marktschätzungen von 1,8 Millionen und dem eigenen Ziel, die 1,81 Millionen Einheiten des Vorjahres zu übertreffen. Erstmals seit über einem Jahrzehnt musste der Elektroautobauer einen Rückgang bei den jährlichen Verkaufszahlen hinnehmen. Zwar behauptete Tesla seine Spitzenposition vor BYD (1,76 Millionen Fahrzeuge), doch der chinesische Rivale wuchs um beeindruckende 41%. Der Wettstreit um die Marktführerschaft wird härter. Trotz enttäuschender Zahlen erholte sich die Tesla-Aktie rasch: Nach anfänglichen Verlusten von 6% am Donnerstag legte sie bereits am Freitag 8% zu. Mit einem Jahresplus von 65% gehört sie zu den besten Performern im S&P 500 und Nasdaq 100.
Fundamental ist der jüngste Kursanstieg allerdings nur schwer zu rechtfertigen. Neben dem Rückgang der Auslieferungen lastet vor allem die anhaltende Rabattschlacht auf der Profitabilität des Unternehmens. Tesla musste in vielen Märkten die Preise senken, um die Nachfrage anzukurbeln – ein Schritt, der die Margen erheblich belasten dürfte. Analysten erwarten für das vierte Quartal 2024 einen Rückgang der EBIT-Marge auf 9,9% (Vorjahr: 10,1%) und für das Gesamtjahr auf nur noch 8,1% (Vorjahr: 11,1%). Damit setzt sich der Margenverfall der letzten Jahre fort.
Der Kursanstieg wird vor allem mit Elon Musks Nähe zum designierten US-Präsidenten Donald Trump und möglichen regulatorischen Erleichterungen für autonomes Fahren begründet. Doch diese spekulativen Hoffnungen rechtfertigen kein 12-Monats-Forward-KGV von weit über 100 für die Aktie (408,77 US-Dollar; US88160R1014).
Wir beobachten Tesla daher weiter von der Seitenlinie.