Zinsen

Keiner kann den Markt timen

Die Märkte haben die Zinsangst wiederentdeckt. Weil Anleger die hawkishen Untertöne von Fed-Chairman Jerome Powell klarer vernehmen und die Bank of England mit einem deutlicheren Zinsschritt verschreckte, steuert der DAX am Freitag (23.6.) mit -3,2% auf die zweitschlechteste Wochenbilanz des Jahres (Woche per 17.3.: -4,3%) zu.

Genau in dieser Zeit haben wir für mächtig Bewegung im PLATOW-Musterdepot gesorgt: MLP (16.6.) und Elmos (19.6.) kamen neu hinzu, bei Symrise und Dt. Börse haben wir am Dienstag angesichts günstiger Bewertungen die Positionen aufgestockt.

Nein, liebe PB-Leser, wir haben kein „Market Timing“ betrieben und die schwächeren Tage zum Einstieg genutzt. Das widerspräche unserem regelbasierten Ansatz. Der Erfolg von Market Timing ist durch die Arbeit von Nobelpreisträgern wie Eugene Fama oder Harry Markowitz ohnehin eindrucksvoll widerlegt.

Auch langfristige Studien kommen zu dem Ergebnis, dass Anleger, die an den besten Handelstagen des Aktienmarktes nicht investiert waren, ihre jährliche Rendite erheblich gemindert haben (z. B. J.P. Morgan Asset Management: Wer dauerhaft von 1995 bis 2014 am US-Aktienmarkt investiert war, erzielte eine jährliche Rendite von 8,2%; wer die besten fünf Handelstage verpasste, dagegen nur 4,5%). Ein langfristiger Ansatz lohnt sich also mehr als kurzfristiges Trading: „Hin und her macht Taschen leer.“

Unser Ansatz zielt dagegen auf die Einzelanalyse von Werten ab. Wie wir immer wieder betont haben, gab es bei jeder Depotaufnahme die Kombination aus exzellenten Kennziffern (ein nachhaltig erwartetes, profitables Wachstum kombiniert mit guten Kapitalrenditen sowie einer gesunden Bilanz) und einer im historischen Vergleich attraktiven Bewertung. Wenn beide Faktoren zutreffen, kommt der Wert für unser Musterdepot in Frage. Die generelle Marktlage spielt dabei eine untergeordnete Rolle.

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