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Wie Hyundai Motor um sein Nordamerika-Geschäft kämpft

Hyundai Motor gibt international bei modernen Fahrzeugen wie Elektro- und Hybrid-Autos ungebremst Gas. Dennoch dürften die angekündigten Autozölle nicht folgenlos für die Südkoreaner bleiben.

Steffen Manske,
Das Logo von Hyndai Motor
Das Logo von Hyndai Motor © AdobeStock | Alexandr Blinov

Zum Jahresbeginn hatte Hyundai Motor seine Zahlen zum abgelaufenen Gj. vorgelegt, die noch ein Umsatzplus von 7,7% auf 175,2 Bio. Koreanische Won (rund 107,1 Mrd. Euro) und ein EBIT von 14,2 Bio. Won (-5,9%) aufwiesen. Dabei lag die operative Marge trotz eines Rückgangs noch bei soliden 8,1% (Vj.: 9,3%). Dennoch war besonders der verstärkte Margendruck im Schlussquartal unverkennbar: So sank die Marge auf 6,1% nach 8,2% im Vorjahr. Im Ausblick 2025 ging der erst zum Neujahr frisch ernannte CEO José Muñoz damals von einem stabilen Absatz von 4,2 Mio. Fahrzeugen aus. Die Erlöse sollten um 3 bis 4% zulegen und die Marge bei 7,0 bis 8,0% landen. Doch dies dürfte angesichts des von Donald Trump angezettelten Handelskrieges mit Autozöllen von 25% ein alter Hut sein. Genau wie die für den 24.4. angekündigten Q1-Zahlen.

Klarer als andere internationale Wettbewerber scheint der südkoreanische Fahrzeughersteller jedoch bereits einen Plan für die Zölle zu haben. So wurden am 27.3. deutliche Investitionen von 21 Mrd. US-Dollar in die US-Produktion bis 2028 angekündigt. Damit soll der 2024er-Absatz von 1,2 Mio. Fahrzeugen in Nordamerika (weltweit: 4,1 Mio. Autos) gedeckt sein. Zudem will der Autobauer aktuell seine US-Marktstellung schützen und plant dort vorerst noch keine Preiserhöhungen.

Wir rechnen wegen der Zolldrohungen mit einem schwächeren neuen Ausblick innerhalb der zyklischen Autobranche und werden deshalb etwas vorsichtiger. Die Aktie (50,00 Dollar; USY384721251) ist allerdings angesichts eines KGV von 4 gegenüber der Historie (5J-Schnitt: 11) und einer in Zukunft deutlich höher erwarteten Kapitalrendite von 12,3% (5J-Schnitt: 3,4%) weiter attraktiv bewertet. Nachdem wir im Oktober darauf aufmerksam gemacht hatten, dass Hyundai das Tauschgeschäft mit den GDR in London und Luxemburg beenden möchte, kam es jedoch auch in Deutschland zu einem Handelsstopp. Investierte Leser erhalten laut Citibank, dem Emittenten der GDR, bis Ende Juni die Erlöse aus den Verkäufen zu den in Südkorea gehandelten Kursen.

Wir beobachten Hyundai von der Seitenlinie. Der Gewinn seit Einstieg beläuft sich auf rund 70% seit Erstempfehlung.

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