Telekommunikationsdienste

Attraktive Telefónica Brasil lockt zum Wiedereinstieg

Wir werfen einen frischen Blick auf Telefónica Brasil. Dank des wachsenden Glasfasernetzes und neuer Dienste erscheint uns Brasiliens dominanter Mobilfunkanbieter überaus attraktiv.

Steffen Manske,
Das Logo von Telefónica Brasil
Das Logo von Telefónica Brasil © Postmodern Studio - stock.adobe.com

Vor gut zweieinhalb Jahren wurden wir bei unserem ehemaligen Musterdepotwert Telefónica Brasil zwar ausgestoppt, aber die Unternehmensentwicklung ging erfreulich weiter. Seit 2021 kletterte die Kundenzahl um 18% auf 116,1 Mio. Nutzer, der Marktanteil im Mobilfunk von 32,9 auf 38,8% und der Umsatz um 27% auf 55,8 Mrd. brasilianische Real (BRL; rund 9,0 Mrd. Euro). Dabei blieb die EBITDA-Marge konstant bei ordentlichen 41%.

Im Mobilfunk (Umsatzanteil: 64,5%) sind die Brasilianer unter der Marke Vivo dank Mrd.-Investitionen ins 5G-Netz Marktführer. Wohl auch deshalb profitiert der Konzern aktuell von einem soliden Kundenwachstum und einem Anstieg des durchschnittlichen Umsatzes pro Nutzer (ARPU: 29,8 BRL). Die Glasfasersparte (Anteil: 12,7%) ist die zweitwichtigste Ertragssäule, die seit 2021 von 18 Mio. auf 29 Mio. Haushalte wuchs. Beide Säulen stützen sich durch Kombi-Angebote und sorgen auch für Wachstum im dritten und vierten Standbein. Diese umfassen zum einen die digitalen B2B- und B2C-Dienste (Anteil: 8,5%) vom schnellen Internet und TV über Banking und Cybersicherheit bis zur Cloud, zum anderen den Verkauf von Mobiltelefonen (Anteil: 6,7%). Die restlichen Umsätze entfallen u.a. auf Festnetz-Telefonie und DSL.

Konzern feuert auf allen Zylindern

An den jüngst publizierten Jahreszahlen vom 25.2. gefällt uns, dass das Umsatzwachstum von allen vier Ertragssäulen kommt, womit Erlöse von 55,8 Mrd. BRL (+7,2%) und ein EBITDA von 22,9 Mrd. RBL (+7,3%) erzielt wurden. Unterm Strich stieg so der Gewinn je Aktie um 11,3% auf 3,38 BRL und der freie Barmittelzufluss (FCF) blieb stabil bei 8,2 Mrd. BRL. Bei der Bewertung der ADR (7,60 Euro; US87936R2058) fällt sofort die geringe Verschuldung mit dem 0,6x EBITDA positiv auf. Dem Papier wird aber auch 2025 und 2026 eine bessere FCF-Marge von 15% (10J: 11%) zugetraut, während das KGV aktuell nur bei 11 (10J: 14) liegt. Die Brasilianer wollen zudem mit einem neuen Rückkaufprogramm für bis zu 1,75 Mrd. BRL (2,2% der Marktkapitalisierung) und einem zeitnahen Aktiensplit punkten.

Es ist Zeit für einen Neueinstieg bei Telefónica Brasil bis 8,15 Euro. Unseren Stopp platzieren wir bei 5,99 Euro.

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