Nomura rutscht dick ins Minus

Bei Nomura läuft es derzeit nicht rund. Japans größtes Brokerhaus muss nun auch noch eine Abstufung durch Moody’s befürchten. Denn die US-amerikanische Rating-Agentur hat das aktuelle Kredit-Rating von Baa1 mit einem negativen Ausblick versehen. Hauptgrund dafür ist die extrem rückläufige Profitabilität des Hauses. So sank der Vorsteuergewinn in den ersten sechs Monaten des laufenden Gj. 2018/19 (per 31.3.) um 91%. Einzelne Bereiche schrieben rote Zahlen. Unter dem Strich stand ein Nettoverlust von rd. 6 Mrd. Yen, was einem negativen Ergebnis von 1,78 Yen pro Aktie entspricht. Besonders schwach war die Entwicklung im Q2: Von Juni bis September lag der Nettoverlust bei 11,2 Mrd. Yen oder bei minus 3,32 Yen pro Aktie. Schwäche zeigte Nomura auch im Europageschäft, hier verlor der Broker in vier der vergangenen fünf Quartale jeweils Geld.

Kein Wunder, dass der Druck auf CEO Koji Nagai, der den Broker seit 2012 führt, kontinuierlich zunimmt. Denn die Umsätze brachen um 22% ein. Das Management führte dies vor allem auf sehr niedrige Handelsvolumina an der japanischen Börse zurück. Hier machten sich sicherlich auch die Naturkatastrophen negativ bemerkbar, die Japan zuletzt ereilten. So führte bekanntlich das Erdbeben auf der Nordinsel Hokkaido zu einem befristeten Produktionsstopp bei einigen Unternehmen. Hinzu kamen schwere Regenfälle, Überflutungen und Taifune, die allesamt in den Zeitraum von Juli bis September fielen. Dies führte auch dazu, dass das Bruttoinlandsprodukt der japanischen Volkswirtschaft im dritten Quartal um 0,3% gegenüber dem Vorquartal schrumpfte, nachdem es im Q2 noch um 0,8% nach oben ging. Keine Überraschung ist daher auch, dass das M&A-Geschäft zuletzt nicht in Schwung kam. Zudem belasteten das Brokerhaus auch der Handelsstreit zwischen China und den USA sowie fallende Währungen und Zinsveränderungen bei einigen Emerging Marktes.

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