Esprit – Neuer CEO leitet tiefgreifenden Umbau ein
Nichts wird mehr so sein wie früher. Jetzt geht das Management des Modekonzerns Esprit unter dem seit Juni amtierenden neuen Chef Anders Kristiansen in die Sanierungsoffensive. Bereits im PEM v. 20.9. berichteten wir, dass der Unternehmenslenker in diesem Herbst eine neue Unternehmensstrategie mit größeren Veränderungen plant, nachdem der Konzern im abgelaufenen Gj. 2017/18 (per 30.6.) einen rekordverdächtigen Verlust von 2,55 Mrd. Hongkong-Dollar (HKD) verzeichnete und seit fünf Jahren nun schon rote Zahlen schreibt. Dies hatte in der Folge auch deutliche Auswirkungen auf die Aktie (0,23 Euro; A0ML39; BMG3122U1457). Das Papier befindet sich seit vier Jahren im Pennystock-Modus mit weiter zurückgehenden Kursen.
Ein radikaler Strategiewechsel soll jetzt die lange erhoffte Wende bringen. Die Karten liegen seit Anfang dieser Woche auf dem Tisch. Kurzum: Für die Belegschaft wird es schmerzhaft werden und der Umbau wird mindestens zwei Jahre dauern und viel Geld verschlingen, war auf dem Investorentag des Unternehmens in Hongkong zu hören. Die Restrukturierung könnte umgerechnet 168 Mio. bis 190 Mio. Euro kosten. Das Unternehmen hat seinen Firmensitz in Ratingen bei Düsseldorf, ist aber an der Hongkonger Börse notiert. Deutschland ist mit über 140 Esprit-Filialen der wichtigste Markt für den Modekonzern. Doch das wird sich bald ändern. In Zukunft soll nach den Plänen des Dänen Kristiansen vor allem in China Wachstum erreicht werden. Aktuell macht Esprit noch 87% seiner Umsätze in Europa. Die Hälfte des Umsatzes (1,74 Mrd. Euro) kommt aus Deutschland. Um das Ziel zu erreichen, will das Management bis Mitte 2019 rd. 40% des Personals in allen Bereichen außerhalb des Filialnetzes abbauen. Zudem sollen verlustbringende Läden geschlossen werden. Wie viele der derzeit 2 800 Vollzeitkräfte in Deutschland um ihren Job fürchten müssen, darüber machte das Unternehmen keine Angaben. Weltweit gibt es 6 400 Vollzeit-Beschäftigte.
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