Argentinien – Kaum Anzeichen der Besserung

Die Kontrolleure des IWF sind zufrieden mit der Politik der argentinischen Regierung. Sie sehen die kürzlich erfolgte Evaluation im Rahmen des laufenden Beistandsabkommens als erfolgreich an. Die Regierung in Buenos Aires kann daher die nächste Tranche von rd. 7,6 Mrd. US-Dollar im Zuge des 56,3 Mrd. Dollar schweren Programms einplanen. Die Freigabe ist jetzt sichergestellt.

Argentinien war durch das ebenfalls vom IWF unterstützte Reformprogramm von Präsident Mauricio Macri in erhebliche Schwierigkeiten geraten. Macri und sein Team hatten vor allem für eine Freigabe von Preisen und der Liberalisierung des Marktzugangs gesorgt. Daneben wurden Subventionen und Transfers abgebaut. Die fälligen Anpassungen führten zunächst zu einem erheblichen Inflationsschub, der auch den argentinischen Peso heftig unter Druck brachte. Verschärft wurde die Lage nicht durch die Straffung der US-Geldpolitik mit dem Ende der quantitativen Lockerung und steigenden Zinsen. Dies führte zu Repatriierungen von Portfolioanlagen von Investoren in den Emerging Markets insgesamt, wobei die US-Anleger auf Grund der Nähe immer eine gewisse Affinität zu den Lateinamerikanern pflegen – was diese bei Umschwüngen wie dem jüngsten besonders anfällig macht.
Unterm Strich entstand so die aktuelle Krise mit einer nur durch hohe Leitzinsen zu stoppenden Spirale aus Abwertungsdruck und steigender Inflation gepaart mit einer Zahlungsbilanzkrise durch den Abzug der kurzfristigen Anlagen des Auslands. Argentinien war erneut auf die Hilfe des IWF angewiesen. Sowohl der Peso als auch der lokale Aktienindex (Merval) reagierten positiv auf die Zusage der weiteren Tranchen durch den IWF.

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