Asics – Vom Sprinter zur Schnecke

Die Aktie des japanischen Sportschuh- und Bekleidungsherstellers Asics (15,84 Euro; 860398; JP3118000003) hat wahrlich schon bessere Zeiten gesehen. Seit Jahresbeginn verlor das Papier gut 13%. Inzwischen gibt es zwar erste Anzeichen für eine Bodenbildung. Noch ist es allerdings zu früh, um eine Trendwende auszurufen. Denn fundamental läuft es bei den Japanern nicht gerade rund, wie die Zahlen zum Auftaktquartal des neuen Jahres zeigen.

Asics musste in den ersten drei Monaten 2017 einen Umsatzrückgang von 4% auf 113,1 Mrd. Yen hinnehmen. Das größte Minus verbuchte der Konzern in Europa. Hier schrumpften die Erlöse um 12,9% auf 27,7 Mrd. Yen. Aber auch in den USA und in Japan gingen die Einnahmen zurück. Da konnte auch das zweistellige Wachstum in Asien nicht helfen. Als Gründe für den Umsatzschwund nannte der Konzern Veränderungen in der Einzelhandelsbranche und den intensiveren Wettbewerb. Vor allem Adidas kommt immer besser in Fahrt. Die Herzogenauracher haben im Auftaktquartal dieses Jahres Umsatz und Gewinn zweistellig gesteigert. Wenig erfreulich ist auch die Ergebnisentwicklung bei Asics: Operativ verdiente der Konzern mit 13,2 Mrd. Yen 14,1% weniger als im Vorjahreszeitraum. Hintergrund waren höhere Investitionen in den Ausbau der digitalen Angebote. Aber auch Währungseffekte machten sich negativ bemerkbar. Kleines Trostpflaster: Der auf die Anteilseigner entfallende Quartalsüberschuss legte marginal um 0,4% auf 9,4 Mrd. Yen zu. Für ein Kaufargument reicht das allerdings nicht. Ebenso wenig wie die Tatsache, dass Sportmode immer mehr im Alltag getragen wird. Denn auch der Wettbewerb in der Branche wird immer härter. Die Zeit der hohen Wachstumsraten ist in jedem Fall schon länger vorbei. Für Unsicherheit sorgt zudem eine Klage (vgl. PEM v. 6.4.17). Adidas wirft dem japanischen Unternehmen vor, Patente bei Fitness-Apps verletzt zu haben. Dabei geht es um Dinge wie ortsbezogene Daten, Audio-Trainingsanleitungen sowie Leistungsanalysen.

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