Indien – Umstrittener Erfolg
Die indische Notenbank RBI hat klare Erfolge an der Inflationsfront erzielt und unterstützt damit eher die Reformpolitik von Präsident Narendra Modi. Der Erfolg in Zahlen: Per November stand die Teuerung bei überschaubaren 2,3% und damit deutlich unter den Erwartungen (Konsens: 2,8%) und noch deutlicher unter dem Stand vor einem halben Jahr mit 5%. Dieser Stabilisierungserfolg kann sich sehen lassen, zumal das Wachstum darüber nicht wirklich schwach geworden ist. Das dritte Quartal bracht mit +7,1% zwar weniger als das Q2 (8,1%), aber doch immer noch eine Bestätigung des starken Wachstumstrends. Und der dürfte sich fortsetzen.
Die jüngsten Daten zur Entstehungsseite lassen positive Überraschungen erwarten. Die Einkaufsmanager-Indizes legten trotz der straffen Geldpolitik weiter zu: Im für die Beschäftigung wichtigen Service-Bereich auf 53,7 Punkte nach 52,2 im Vormonat. Bei der verarbeitenden Industrie ging es von 53,1 auf 54 Punkte aufwärts. Die Zahlen der Industrieproduktion untermauern zudem, dass hinter diesen Indikatoren handfeste Fakten und nicht nur Stimmungen stehen. Sie lag um 8,1% höher ggü. dem Vorjahr und damit weit über dem Vormonat (+4,5%) und auch den Erwartungen (Konsens: +5,7%). Von daher kann kaum ein Zweifel daran bestehen, dass der starke Wachstumstrend Indiens anhält, auch wenn nicht mehr volle 8% wie in der ersten Jahreshälfte erreicht werden. Dennoch hat sich ein scharfer Disput zwischen Regierung und RBI entwickelt, der zum Rücktritt des Notenbankchefs Urjit Patel führte.
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