Konjunktursorgen sitzen Anglo American im Nacken
SÜDAFRIKA _ Beim britisch-südafrikanischen Rohstoffriesen Anglo American hat die Volatilität wie befürchtet seit April kaum abgenommen. Die Aktie (29,00 Euro; GB00B1XZS820) fiel in Frankfurt auf ein frisches Jahrestief (28,50 Euro). Auslöser der Kursschwäche sind Konjunktursorgen, wobei sich die Wirtschaft im Königreich laut der britischen Zentralbank schon in einer Rezession befindet. Weil die Insel kein Einzelfall bleiben dürfte, sinkt weltweit die Nachfrage nach Rohstoffen und deren Preise geben nach. Anglo American hatte zudem wie viele Konzerne mit gestörten Lieferketten, inflationären Kosten sowie hauseigenen unkalkulierbaren Corona- und Wettereinflüssen zu kämpfen.
So gab es im 1. Hj. wegen starker Regenfälle Produktionsbeeinträchtigungen in Brasilien, Südafrika, und Australien. Unter Berücksichtigung aller Faktoren sank das gesamte Rohstoffangebot gleich um 2%, mit ihnen die Preise von Eisenerz, Platin, Nickel, Kupfer bis hin zu Diamanten um weitere 2%. Entsprechend musste ein Umsatzeinbruch von 17% auf 18,1 Mrd. US-Dollar verkraftet werden. Das ber. EBITDA sackte auf 8,7 Mrd. Dollar (-28%) ab, was dennoch das zweitbeste Ergebnis der Geschichte nach dem 2021er-Rekord war. Dennoch sieht der im April zum CEO berufene Duncan Wanblad mittelfristig Potenziale: Das Volumen soll im nächsten Jahrzehnt margenschonend um 30% steigen, wobei der peruanischen Kupfermine Quellaveco eine Schlüsselrolle zufällt. Diese nahm wegen langsamer Genehmigungsprozesse jetzt verspätet ihre kommerzielle Produktion auf und soll in der ersten Dekade rd. 300 000 Tonnen Kupfer/Jahr fördern.
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