Bank Pekao mit schwachem Q3
Polen _ Im April stuften wir die Bank Pekao-Aktie (16,89 Euro; PLPEKAO00016) auf Halten ab, nachdem die polnische Bank infolge des russischen Einmarsches in der Ukraine auf eine Guidance verzichtete und wir zudem einige Restrisiken erkannten (vgl. PEM v. 21.4.). Anschließend setzte der Titel allerdings zu einer Schwächephase an, die auch uns überraschte, da der Wert fundamental schon günstig war. So rutschte das Papier in einem Abwärtstrend in Frankfurt bis auf ein Zwischentief von 12,40 Euro ab, so dass unser Stopp bei 17,60 Euro schon frühzeitig unterschritten wurde. Verstärkt wurde die Abwärtsbewegung als der Vorstand Mitte Juli davor warnte, dass im Q3 ein Nettoverlust entstehen werde, da vor allem im Immobilienbereich höhere Kreditausfälle und Sonderbelastungen drohten. Dies sorgte dafür, dass die Bank nach neun Monaten beim Nettoergebnis einen Einbruch von rd. 44% auf 831,5 Mio. PLN ausweisen musste.
In den vergangenen Wochen erholte sich der Titel aber trotzdem relativ deutlich. Zunächst war dies der verbesserten Stimmung am Gesamtmarkt zuzuschreiben und der Tatsache, dass keine neuen negativen Nachrichten aus dem Unternehmen folgten. Nun überraschte das Management zudem mit der Aussage, dass gerade im schwierigen Marktumfeld Übernahmen möglich seien. Die Bank beobachtet dabei insbesondere den einheimischen Finanzsektor, wie der stellv. CEO Pawel Straczynski auf einem Branchentreffen bestätigte. Zudem strebt der Vorstand unverändert an, dass die Bank bis 2024 zu den profitabelsten Geldhäusern in Polen gehören soll. Die Eigenkapitalrendite (ROE) soll dabei von 4,5% und 4,7% (2020 und 2021) bis 2024 auf rd. 10% steigen, wozu auch höhere Zinsen beitragen sollen. Trotzdem kommt ein Neueinstieg für uns noch zu früh.
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