Mit einem Algorithmus zum Erfolg

Die vergangenen Tage standen bei unserem Dachwikifolio im Zeichen der Konsolidierung. Gegenüber der Vorwoche hat sich der Wert des Portfolios kaum verändert. Vor dem Hintergrund des starken Jahresauftakts (Performance in der ersten Januarhälfte: +3,8%) werten wir das durchaus positiv. Bis auf die drei wikifolios (Dt. Aktien-Momentum-Protect, Earnings Per Share Surprise Trader und Trendfollowing Deutschland), die seit geraumer Zeit Cashquoten von nahezu 100% fahren, und das wikifolio Snoops-Trading (leichtes Minus) konnten alle Depotwerte seit dem Jahreswechsel zulegen.

Top-Performer im diesem Zeitraum war das wikifolio Szew Grundinvestment von Simon Weishar (+10,4%). Das überrascht nicht, denn die Kursausschläge sind hier auf beiden Seiten überdurchschnittlich hoch. Der Maximalverlust seit dem Start Ende 2014 beträgt üppige 36%. Auch deshalb haben wir den Wert mit einem Depotanteil von gut 2% in unserem Dachwikifolio vergleichsweise gering gewichtet. Dabei waren solche Schwankungen bei Auflegung des wikifolios sicher nicht geplant. Ursprünglich wollte sich der Trader auf „sichere Dividendentiteln und fundamental unterbewertete Aktien mit Chancen auf einen Turnaround“ fokussieren und nur „zu einem kleinen Teil auch Small Caps mit starkem Wachstumspotential“ berücksichtigen. Zudem galt das Hauptaugenmerk zunächst Aktien aus Deutschland und der Eurozone.

Davon musste Weishar, der die Börse als „absolute Leidenschaft“ bezeichnet, im Laufe der Zeit aber abweichen, weil er hier kaum noch Aktien fand, die von der Bewertung her seinen Ansprüchen gerecht wurden. Diese resultieren aus einem von ihm selbst entwickelten Algorithmus, mit dessen Hilfe er die Substanz und den inneren Wert einer jeden Aktie berechnet. Aus dem genannten Grund investierte der Trader monatelang verstärkt in hierzulande wahrscheinlich nur echten Branchenexperten bekannte Titel aus den USA und China, was zu den erhöhten Kursschwankungen führte.

Nach dem Kursrutsch an den Aktienmärkten hat Weishar sein Portfolio nun aber auch wieder mit Standardwerten bestückt. „Nachdem ich die Bankenbranche analysiert habe, empfinde ich die Bewertung insgesamt als ziemlich niedrig. Ich habe mir eine Vielzahl an Banken genauer angeschaut und meine drei Favoriten aufgenommen: BNP Paribas, Commerzbank und ING. Vor allem BNP und ING sind starke Dividendenwerte, bei denen man über ein wikifolio den Vorteil hat die volle Dividende ohne Quellensteuerabzug zu erhalten“. Die drei Aktien sind aktuell zu jeweils rund 9% in dem aus insgesamt neun Positionen bestehenden Musterdepot vertreten.

Eindeutiges Schwergewicht ist die Aktie der Holidaycheck Group mit einem Depotanteil von 18%. Hier ist der Trader seit Mitte des vergangenen Jahres durchgehend investiert. Seine positive Einschätzung zu der Aktie wurde zuletzt durch Insiderkäufe sowie zwei Nachrichten untermauert, die der Weishar in gewohnter Form sehr detailliert analysierte: „Bei Holidaycheck gab es die Nachricht, dass sie das Strandbewertungsportal Beach Inspector erworben haben. Da ich selbst auch bei Beach Inspector investiert war, kenne ich das Unternehmen sehr gut und kann den Erwerb nur begrüßen. Beach Inspector erweitert das Angebotsportfolio von Holidaycheck um den wichtigen Punkt der Strände und bietet damit mehr als die Wettbewerber.

Betrachtet man die zuletzt erzielten Umsätze von Beach Inspector und das mit sehr bescheidenen Mitteln erreichte Umsatzwachstum, halte ich den Kaufpreis für ein Schnäppchen, dem Holidacheck mit den richtigen Marketingmitteln nun richtig Flügel verleihen könnte. Zusätzlich gab es diese Woche die Nachricht, dass Burda sein Engagement bei Holidaycheck ausgebaut hat und nun mehr als 55% am Unternehmen hält, was den Spekulationen einiger Anleger entgegen geht, welche davon ausgingen, dass Burda bei Holidaycheck aussteigen will“.

{{ name }} Chart
{{ name }} Aktie auf wallstreet:online

ARTIKEL DIESER AUSGABE

16. Januar 2019

Die Suche nach den „Volltreffern“

Die in der jüngsten Ausgabe von PLATOW Derivate im Detail vorgestellte neue Depot-Strategie ist auf positive Resonanz gestoßen. Mit Hilfe eines klaren Regelwerks wollen wir die durch... mehr

16. Januar 2019

Nutzen Sie unseren „Vorab-Service“

Wie bereits geschrieben, empfehlen wir bei der Aktien-Momentum-Strategie möglichst erst dann in den Markt zu geben, wenn der Spread (Abstand von Geld- zu Briefkurs) auf ein „normales“... mehr

16. Januar 2019

Trefferquote nur die halbe Wahrheit

Dass wir für unser Musterdepot eine Strategie ausgewählt haben, bei der eine überschaubare Anzahl von Trades unter dem Strich für die gute Performance verantwortlich ist, haben wir... mehr

16. Januar 2019

Rantasten an die Umsetzung

In der aktuellen Marktphase gibt es bei der Momentum-Strategie weiterhin keinen Handlungsbedarf. Seitdem der HDAX im Oktober seine 130-Tage-Linie um mehr als 5% (rote Linie) unterschritten... mehr

16. Januar 2019

So funktioniert das Ampel-System

Neben der Momentum-Strategie gibt es in unserem Depot bekanntlich noch zwei weitere Strategien, die sich jeweils auf den DAX beziehen und mit zehnfachem Hebel sowie einem anvisierten Depotanteil... mehr

16. Januar 2019

Details zu den beiden DAX-Strategien

Wie in der vergangenen Ausgabe von PLATOW Derivate versprochen, reichen wir Ihnen heute noch den Backtest-Chart zu der DAX-Turbo Long-Strategie nach. Im Vergleich zu der DAX-Absicherungsstrategie... mehr

16. Januar 2019

Anleger werden pessimistischer

Die Phase der „Flat“-Positionierung in unseren wikifolios dauert jetzt schon 70 Handelstage oder fast 3,5 Monate an. Ein derart weitreichender Zeitraum ohne ein einziges Investment... mehr