Anleger werden pessimistischer

Die Phase der „Flat“-Positionierung in unseren wikifolios dauert jetzt schon 70 Handelstage oder fast 3,5 Monate an. Ein derart weitreichender Zeitraum ohne ein einziges Investment im DAX war in den Backtests tatsächlich nie aufgetreten. Allerdings auch nur deshalb nicht, weil es in früheren Korrekturphasen nach so langer Zeit irgendwann immer mal ein Short-Signal gegeben hatte.

Das war diesmal noch nicht der Fall, wobei wir oft kurz davor standen. Ausgelöst wird ein solches Signal bei aktivem Warnsignal der Trend-Indikatoren immer dann, wenn das Euwax-Sentiment mindestens zwei Tage in Folge über der Marke von 9 Punkten notiert. Anfang Dezember lag der Stimmungsindex im Hoch bei 8,99 Punkten. Kurz nach Weihnachten ging es dann in der Spitze noch einmal auf 8,48 Punkte hoch.

Während der laufenden Erholung sind die Privatanleger an der Börse Stuttgart wieder deutlich pessimistischer geworden. Das Euwax-Sentiment ist sogar in den negativen Bereich abgerutscht. Bei einem Wert von minus 2,38 Punkten rückt nun die für ein Kaufsignal relevante Marke von minus 4 Punkten in unmittelbare Reichweite. Wenn der Abwärtstrend bei dem Stimmungsindex anhält und dieses Niveau unterschritten wird, werden wir gemäß Regelwerk wieder in den Markt gehen und mit Hilfe eines klassischen DAX-ETFs eine „einfach Long“-Positionierung in dem Index einnehmen.

Daran kann auch das unverändert aktive Warnsignal der Trend-Indikatoren nichts ändern. Hier wird es wahrscheinlich auch noch eine ganze Weile dauern, bis es etwas Neues zu berichten gibt. Durch die seit dem Jahreswechsel gestiegenen Kurse nähert sich der DAX zumindest seinem 65-Tage-Schnitt. Der liegt aktuell bei rund 11 150 Punkten und fällt täglich um gut zehn Punkte. Sollte der DAX diese Gleitende Durchschnittslinie (GDL) überspringen, würde der seit Anfang Oktober bei null Punkten notierende GDL-Indikator seinen ersten Punkt ergattern. Für weitere Zähler müsste der DAX auch seine 260-Tage-GDL knacken, die GDL nach oben drehen oder die 65er-GDL höher als die 260er-GDL liegen. All das sind Indikatoren, die auf einen stabilen Aufwärtstrend hindeuten, aktuell aber eben noch nicht wieder gegeben sind. Für eine Deaktivierung des Warnsignals muss der GDL-Indikator auf mindestens drei von möglichen fünf Punkten steigen.

Letztlich werden wir das perfekte Timing für den Einstieg so gut wie nie erwischen. Zumindest bei den Trend-Indikatoren dauert es immer etwas, bis zur nächsten Offensive geblasen wird. Das liegt an der Funktionsweise solcher GDL-Strategien und daran, dass wir uns bewusst auf die großen Trends fokussieren und nicht hektisch jeder kleinen Bewegung hinterherhecheln. Wichtig ist vor allem, bei richtig starken Kurseinbrüchen frühzeitig den Ausstieg zu finden, um so die Verluste in Grenzen zu halten. Das ist uns in den vergangenen Monaten hervorragend gelungen.

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