Chemiehändler

Brenntag prüft Mega-Deal

Hauptsitz in Essen
Hauptsitz in Essen © Brenntag

Der kontinuierliche Ausbau von Marktanteilen ist eines der Ziele, die Brenntag im Zuge seines Programms „Strategy to Win“ am 10.11. kommunizierte. Fusionen und Übernahmen sollen dabei weiterhin als „Motor künftigen Wachstums“ dienen, weshalb die geplanten M&A-Ausgaben auf 400 Mio. bis 500 Mio. Euro pro Jahr verdoppelt wurden.

Die am späten Freitagabend (25.11.) offiziell bestätigten Gespräche mit Univar Solutions über eine mögliche Übernahme haben die Börsianer dennoch überrascht. Immerhin ist der US-Konzern (Marktanteil: 2,8%) hinter Brenntag (5%) der weltweit zweitgrößte Chemikaliendistributor mit einer Marktkapitalisierung von 5,0 Mrd. US-Dollar. Ein solcher Kauf läge vom finanziellen Rahmen her also weit über den genannten Planzahlen und würde daher womöglich eine Kapitalerhöhung erfordern.

Das dürfte auch der Hauptgrund dafür gewesen sein, dass die Aktie (60,92 Euro; DE000A1DAHH0) zum Wochenstart deutlich an Wert eingebüßt hat. Inwieweit die Synergien und Wettbewerbsvorteile eines solchen Mega-Deals den finanziellen Kraftakt rechtfertigen, wird der Vorstand in den kommenden Tagen und Wochen bewerten müssen. Bislang haben die Gespräche zu keinen konkreten Ergebnissen und Vereinbarungen geführt. Gegen eine Einigung spricht, dass Brenntag seine Position v. a. in den Schwellenländern ausbauen will, der im historischen Vergleich recht günstig bewertete Übernahmekandidat das Gros seiner Umsätze aber in den USA erzielt, wo die Essener bereits stark vertreten sind.

Bis weitere Details verkündet oder die Gespräche abgebrochen werden, stufen wir Brenntag zunächst auf Halten ab. Der Stoppkurs bleibt bei 48,00 Euro.

{{ name }} Chart
{{ name }} Aktie auf wallstreet:online

ARTIKEL DIESER AUSGABE

Berichtssaison | 30. November 2022

Zu viel Optimismus

Die Q3-Berichtssaison steht vor ihrem Abschluss. Die Bilanz der Bilanzen fällt dabei besser aus als im Vorfeld befürchtet. In den USA lieferten die S&P 500-Unternehmen im Schnitt bei... mehr

Duftstoffe | 30. November 2022

Symrise – Pelzige Zukunft

„40 bis 80 Kontaktpunkte haben Verbraucher täglich mit den Duft- und Aromastoffen von Symrise“, fasste IR-Leiter Tobias Erfurth auf dem Eigenkapitalforum am Montag (28.11.) die Präsenz... mehr

Maschinenbauer | 30. November 2022

Krones fackelt nicht lange

Erst Mitte September hatte Krones die neue Strategie kundgetan: Verstärkte Internationalisierung und Geschäftsfelder außerhalb der Getränkeindustrie sollen Wachstum bringen. Nun ließen... mehr

Nahrungsmittel | 30. November 2022

Nestlé erhöht Mittelfristziele

Bei Nestlé störte Marktbeobachter am Mittwoch (29.11.) die mögliche schnelle Abkehr vom Erdnussallergie-Medikament Palforzia (s. PLATOW Brief). Uns gefallen aber die auf dem Investorentag... mehr

Elektronik | 30. November 2022

Kartek mit Rücksetzer

Die dynamische Kurserholung bei Katek ist vorerst gestoppt. Stimmungskiller war eine angekündigte Kapitalerhöhung. Anfang Oktober hatte CFO Johannes Fues noch gesagt, dass solche Maßnahmen... mehr

LKW-Zulieferer | 30. November 2022

SAF Holland gibt Gas

Mit einem Plus von über 20% hat die Aktie (9,18 Euro; DE000SAFH001) von SAF Holland einen starken November hinter sich. Anlass zur Freude gaben u. a. die Q3-Zahlen des LKW-Zulieferers... mehr

Biokraftstoffe | 30. November 2022

Verbio – M&A belebt Branche

Sowohl der Ukraine-Krieg als auch immer höhere ESG-Ausschlusskriterien haben unlängst Begehrlichkeiten im Biogassektor geweckt. Erst am 17.10. hatte der britische Mineralölgigant BP... mehr