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Continental – Reitzles letzter Coup

Continental Headquarter in Hannover, Deutschland
Continental Headquarter in Hannover, Deutschland © Continental AG

Gerüchte über die nächste Abspaltung im Stile von Vitesco haben die Continental-Aktie (69,30 Euro; DE0005439004) am Montag (21.8.) zeitweise 7% nach oben katapultiert. Schon länger fordern Beobachter, dass sich die Hannoveraner auf die margenstarke Reifensparte (EBIT-Marge: 12,3%) konzentrieren und sich von den weniger profitablen Sparten trennen.

Mit AR-Chef Wolfgang Reitzle, der maßgeblich die Ausgliederungen im Konzern vorantreibt, sitzt dabei seit 2009 ein erfahrener Konzerngestalter im „Driver‘s Seat“. Der 74-Jährige blickt als früherer CEO und AR-Chef von Linde auf einen erfolgreichen Konzernumbau zurück. Die Hochzeit zwischen Linde und Praxair gilt als sein größter Coup. Das Fundament für den Umbau zum reinen Industriegasekonzern hatte er mit der Abspaltung der Gabelstapler-Sparte Kion sowie dem Zukauf von BOC schon früh gelegt. Die Aktienkursentwicklung von Linde belegt dabei, dass Reitzle erfolgreich Werte für Investoren heben kann. Ähnliches ist ihm auch schon bei Vitesco gelungen, denn die Antriebssparte hat seit der Abspaltung von Continental im September 2021 ein Kursplus von 25% verzeichnet.

Continental nun als reinen und profitablen Reifenhersteller zu hinterlassen, das wäre so etwas wie die Krönung des Lebenswerks von Reitzle. Im nächsten Schritt könnte der Automobilbereich der Contitec-Sparte (EBIT-Marge: 2,5%; Umsatzanteil: rd. 8%), wo u. a. Dichtungssysteme und Riemen hergestellt werden, ausgegliedert werden. Die Konzentration auf den größten Renditebringer wäre aus unserer Sicht die beste Möglichkeit, die Aktie aus dem Dornröschenschlaf aufzuwecken. pk

Wir warten bei Continental ab.

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