Fedex dreht an der Kostenschraube
Binnen eines Tages rauschte die NYSE-Aktie (250,52 US-Dollar; US31428X1063) um mehr als 20% in den Keller und das Unternehmen reagierte wegen der mauen Geschäfte mit Kostensenkungsplänen, was den operativen Gewinnrückgang im Gj. 2022 auf -21,7% begrenzte.
Den neuen CEO Raj Subramaniam können derartige Ergebnisse natürlich nicht zufriedenstellen, weshalb er am 5.4. das nächste Sparprogramm „Drive“ ins Leben rief. Die seit 50 Jahren nicht abgestimmte Aufstellung verschiedener Dienstleistungen soll ein Ende haben. Bis Juni 2024 will der Vorstandsboss die Bereiche Express, Ground, Services und andere operative Geschäfte unter einem Dach vereinen, 4 Mrd. Dollar einsparen und damit schlagkräftiger, flexibler und effizienter werden.
Die am Mittwochabend (20.9.) präsentierten Zahlen zum Jahresstart spiegelten erste Erfolge wider. Denn während der Umsatz im Q1 um 6,5% auf 21,7 Mrd. (Konsens: 21,8 Mrd.) Dollar schrumpfte, verbesserte sich die Profitabilität im Express- und Zustellgeschäft. Das ber. operative Ergebnis kletterte um 29,3% auf 1,6 Mrd. Dollar. Die Marge sprang von 5,3 auf 7,3%. Der ber. Gewinn je Aktie (EPS) lag mit 4,55 Dollar deutlich über dem Konsens (3,73 Dollar) und dem Vj.-Wert (3,44 Dollar).
Wir vermuten, dass Fedex dabei auch von Kundenabwanderungen beim Wettbewerber UPS sowie der Insolvenz des fünftgrößten Speditionsunternehmens der USA (Yellow) profitierte. Während das mittelfristige Ziel eines Umsatzes von 100 Mrd. (Vj.: 90,2 Mrd.) Dollar und einer Marge von 10,0% (Vj.: 6,0%) noch utopisch erscheint, wird für das Gj. nun ein unveränderter Erlös (bisher: unverändert bis niedriges einstelliges Plus) sowie eine eingeengte EPS-Spanne von 17,00 bis 18,50 (bisher: 16,50 bis 18,50) Dollar veranschlagt.
Wir bevorzugen zwar langfristige Wachstumsgeschäfte, aber uns gefällt, dass Fedex ab dem kommenden Jahr wieder an Schwung gewinnen dürfte und die Früchte der Kosteneinsparungen erntet. So könnte die operative Marge bis auf 8,8% (10J-Schnitt: 7,7%) steigen. Das EPS kann mit dem operativen Rückenwind in den nächsten drei Jahren im Durchschnitt um 20% zulegen, weshalb uns das 2024/25er-KGV von 12 attraktiv erscheint. Nur die Free Cashflow-Rendite ist mit 3,0% (10J: 1,4%) zwar schon besser geworden, hier muss sich Fedex dennoch weiter steigern. sm
Wir raten bei Fedex wieder zum Kauf. Den Stopp platzieren wir bei 210,50 Dollar.