Senvion kauft sich in Indien ein
Als der Windradhersteller Senvion im März am unteren Rand der abgesenkten Preisspanne an die Börse schlich, hatten wir Ihnen von einem Einstieg abgeraten. Heute notiert der Anteilschein fast 23% tiefer, auch wenn die Halbjahreszahlen und die Ankündigung, einen indischen Wettbewerber zu übernehmen, die Rotoren in Schwung setzten.
Mit Sechsmonatserlösen von 869,5 Mio. Euro und einem um Kaufpreisallokationen bereinigten EBIT von 39 Mio. Euro sehen sich die Norddeutschen im Plan. Das Nettoergebnis fiel mit -44,0 Mio. Euro allerdings noch rostrot aus. Immerhin sind die Orderbücher ordentlich gefüllt: Der Auftragsbestand inklusive Serviceverträge verharrte bei 5,6 Mrd. Euro. Mit dem Erwerb der indischen Kenersys holt sich Senvion jetzt Produktionskapazitäten von ca. 250 Megawatt hinzu. Während der Konzern damit den wichtigen Markt schneller bedienen kann, soll das Kenersys-Portfolio an die hauseigenen Standards angepasst werden. Bis dahin dürfte Senvion deren Anlagen als günstige Alternative verkaufen. Volumen dürfte der Kauf also in jedem Fall bringen, nachdem zuletzt Chile und Japan ins Portfolio aufgenommen wurden. Um Sondereffekte bereinigt könnte das Unternehmen sein EPS 2017 laut Berenberg-Analysten auf 0,28 Euro steigern. Für die Aktie (12,38 Euro; LU1377527517) heißt das ein KGV von 44. Dividenden düften vorerst trotz des Einflusses der Finanzinvestoren Centerbridge/Arpwood (Anteil gut 71%) nicht fließen. Wir warten daher trotz der jüngsten Kursgewinne ab.
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