Merck & Co. fährt dank zweier Blockbuster auf der Überholspur
Die amerikanische Merck & Co. gehört zu den weltgrößten Pharmagesellschaften. Auf Grund der Namensgebung kommt es gelegentlich zu Verwechslungen mit der Merck KGaA aus Darmstadt. Dies ist kein Zufall, da es gemeinsame Wurzeln gibt. Doch die Geschäfte der beiden Konzerne entwickelten sich in unterschiedliche Richtungen. Die US-Amerikaner fokussierten sich auf das klassische Pharmageschäft, das vor allem im Jahr 2009 mit der Übernahme von Schering-Plough noch klarer als Zielmarkt definiert wurde. Heute ist Merck eine der 30 Aktien im Dow Jones Industrial Average. Bei den Wirkstoffen steht die Behandlung von Allergien, Krebs, Atemwegs-, Infektions-, Herz- und Kreislauferkrankungen, Erkrankungen des zentralen Nervensystems sowie Hautkrankheiten im Mittelpunkt. In den vergangenen Jahren mangelte es an Blockbustern, weshalb der Konzern auf der Stelle trat. Zuletzt konnten die Nordamerikaner aber mit dem Diabetes-Mittel Januvia und dem Krebsmedikament Keytruda punkten.
Diesen Produkten ist es zu verdanken, dass sich das Geschäft im Q2 besser entwickelte als vom Markt erwartet. Der Gewinn je Aktie stieg um rund 8% auf 0,93 US-Dollar. Beim Umsatz kam es zu einem Plus von 0,6% auf 9,84 Mrd. Dollar. Unter dem Strich blieben beim Pharmagiganten mit 1,2 Mrd. Dollar sogar knapp drei Viertel mehr übrig als im Vorjahreszeitraum. Allerdings hatten im Vorjahr Abschreibungen auf das Venezuela-Geschäft für Sonderbelastungen gesorgt. 2016 soll der Gewinn pro Aktie bei rund 3,72 Dollar liegen. Für 2017 erwarten wir erneut eine leichte Verbesserung auf 3,85 Dollar. Daraus ergibt sich ein KGV von 16. Die Dividendenrendite erreicht 2,9%. Damit ist die Aktie, die wir zuletzt in PB v. 27.1. zum Kauf empfohlen hatten, nicht überteuert – trotz der deutlichen Kursgewinne seit Empfehlung. Charttechnisch hat sich die Situation klar verbessert: Nach der Bodenbildung bei 50 Dollar bildete sich ein weiterhin intakter Aufwärtstrend. Dieser führte den Titel auf das höchste Kursniveau seit 2001. Nicht investierte Anleger steigen bei dem Papier (63,32 Dollar; US58933Y1055) noch ein. Den Stopp erhöhen wir auf 48 Dollar, also in den Bereich des Februar-Tiefs.
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