Inditex – Was Investoren trotz Rekordgewinn beanstanden

Das Gj. 2022/23 (per 31.1.) war bei Inditex das erfolgreichste Jahr der Firmengeschichte. Dank einer hohen Nachfrage über alle Regionen hinweg stieg der Umsatz um 18% auf 32,6 Mrd. Euro. Die in der Modebranche viel beachtete Bruttomarge konnte mit 57,0% nahezu konstant gehalten werden (Vj.: 57,1%). Das spricht für eine starke Kostendisziplin und eine weniger preissensitive Kundschaft, denn der spanische Einzelhändler hat im vergangenen Jahr die Preise für Kleidung, Accessoires und Schuhe in zwei Tranchen um jeweils 5% angehoben. Zum Vergleich: Wettbewerber H&M hat im Gj. 2021/22 (per 30.11.) einen stärkeren Rückgang bei der Bruttomarge (-210 bps. auf 50,7%) hinnehmen müssen.

Unterm Strich stieg der Nettogewinn bei Inditex sogar überproportional um 27% auf 4,1 Mrd. Euro. Dennoch quittierten Investoren das Zahlenwerk mit Kursabschlägen von zeitweise 5%. Das liegt zum einen daran, dass die Gewinnerwartungen noch höher lagen. Auf der anderen Seite stieß bei Marktteilnehmern übel auf, dass die Investitionen im laufenden Jahr auf 1,6 Mrd. (Vj.: 1,4 Mrd.) Euro anwachsen sollen. 

CEO Oscar García Maceiras verteidigte jedoch die Investitionspläne entschlossen. Das Geld soll v. a. in neue Technologien gesteckt werden, die die Etiketten in den Geschäften abschaffen und gleichzeitig die Diebstahlsicherung erhöhen sollen. Zudem soll die Automatisierung in den Logistikzentren vorangetrieben werden. Anleger hätten sich statt höherer Investitionsausgaben aber eine höhere Dividende gewünscht. Die stieg „nur“ um 29% auf 1,20 Euro (Rendite: 4,4%). Da die Investitionen dem profitablen Wachstumskurs des Unternehmens langfristig zugutekommen dürften, begrüßen wir aber klar das Vorhaben des Firmenchefs. Die Aktie (28,70 Euro; ES0148396007) handelt mit einem 2023er-KGV von 21 am unteren Ende der historischen Bewertungspanne (20 bis 36) und ist daher weiterhin attraktiv. Unsere Erstempfehlung aus PB v. 10.6.22 liegt mittlerweile 15% vorn. pk

Inditex bleibt kaufenswert. Stopp hoch auf 20,10 (17,25) Euro. 

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