Nahrungsmittel

Kraft Heinz zeigt, was Preismacht bewirken kann

Starke Marken helfen Kraft Heinz
Starke Marken helfen Kraft Heinz © Pixabay

Der Nahrungsmittel- und Getränkehersteller Kraft Heinz passt eigentlich nicht in unser Beuteschema. Das 2015 auf Drängen von Warren Buffett aus H. J. Heinz Co. und Kraft Foods fusionierte Unternehmen weist nicht gerade einen fulminanten Wachstumskurs auf.

Doch im aktuellen Umfeld kann die Nasdaq-Aktie (43,67 US-Dollar; US5007541064) mit ihrer Stabilität punkten, wie der Anstieg um 23,6% seit Jahresbeginn zeigt. Das Geheimnis: Mit Marken wie Heinz Ketchup, Philadelphia, Capri Sonne und Kool Aid kann das Unternehmen aus Pittsburgh auf eine hohe Kundenloyalität bauen und Kostensteigerungen an die Kunden weiterreichen.

Die Ende April vorgelegten Q1-Zahlen belegen diese Einschätzung: Zwar ist der Umsatz um 5,5% auf 6,0 Mrd. Dollar zurückgegangen. Organisch, also ohne den Einfluss von Unternehmensverkäufen (-1120 bps.) und Wechselkurseffekten (-110 bps.), ergibt sich aber ein Anstieg von 6,8%, der über den Erwartungen der Analysten lag. Höhere Preise steuerten 9,0 Prozentpunkte bei, der etwas ungünstigere Produktmix knabberte davon 2,2 Prozentpunkte wieder ab.

Nach dem starken Auftaktquartal kalkuliert Vorstandschef Miguel Patricio für das Gj. mit einem organischen Umsatzwachstum im mittleren (zuvor: niedrigen) einstelligen Prozentbereich, nachdem die Erlöse 2021 um 3,9% geklettert waren. Beim ber. EBITDA bleibt es aber dabei, dass 2022 lediglich 5,8 Mrd. bis 6,0 Mrd. Dollar erlöst werden sollen, was in jedem Fall weniger wäre als die 6,37 Mrd. Dollar des Vorjahres. Auch hier spielen aber Unternehmensverkäufe die entscheidende Rolle und überlagern die höheren Preise und Effizienzgewinne.

Die Aktie ist mit einem 2022er-KGV von 16 etwas günstiger bewertet als im langjährigen Durchschnitt (18). Ein starker Free Cashflow (Marge: 17%) spricht ebenfalls für das Papier. Eine stagnierende Umsatzentwicklung in den kommenden drei Jahren, eine zurückgehende EBITDA-Marge von 23,5% (historisch: 26,3%) sowie ein relativ hoher Verschuldungsgrad (Net debt/EBITDA) von 2,9 lassen aber keine großen Kurssprünge erwarten.

Für konservative Anleger ist Kraft Heinz mit einer Dividendenrendite von 3,7% eine gute defensive Beimischung fürs Depot. Der Stopp sollte bei 32,75 Dollar platziert werden.

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