Baustoffe

Steico überraschend optimistisch

Trotz deutlich unter den Erwartungen liegender Q4-Zahlen hat die Steico-Aktie am Dienstag (7.2.) zeitweise um bis zu 18% zugelegt. Grund dafür war ein optimistischer Ausblick für 2023. Angesichts schwacher Neuzulassungen im Bereich Wohnen im wichtigsten Absatzmarkt Deutschland (40% des Gruppenumsatzes) kommt das für uns überraschend, wenngleich niedrigere Preise für Energie, die immerhin ein Drittel der Produktionskosten bei Steico ausmachen, stützen dürften. Im Q4 lag der Umsatz mit 96,4 Mio. Euro (-3%) 15%, das EBIT mit 6,3 Mio. Euro (-64%) sogar 25% unter den Erwartungen. Die Marge fiel um 11 Prozentpunkte auf 6,5%. Im Gj. 2022 stieg der Umsatz um 14,7% auf 445,3 Mio. Euro und verfehlte damit das Ziel von „um die 18%“ (vgl. PB v. 21.10.22). Steico begründete dies mit dem Lagerabbau bei Kunden, da Holzfaser-Dämmstoffe mittlerweile wieder kurzfristig verfügbar seien. Das EBIT fiel um 6% auf 63,8 Mio. Euro und die Marge damit von 17,1% im Vj. auf 13,7%.  

Diesen deutlichen Rückgang hat die Aktie (51,80 Euro; DE000A0LR936) zwar weitestgehend eingepreist und ist mit einem 2022er-KGV von 15 nicht teuer bewertet. Immerhin wächst der Markt für grüne Baustoffe (7 bis 10% p. a.) schneller als der Gesamtmarkt (1 bis 4% p. a). Für 2023 wird ein „Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich sowie eine EBIT-Quote zwischen 12 und 15%“ erwartet. Den Lagerbestand hat das Management entsprechend dieser Erwartungen aufgebaut (Gesamtleistung +18,2% auf 467,5 Mio. Euro). js

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