Finanzprognosen

Finanzmedien – Ein Kontraindikator?

Es ist leicht, sich am Markt von Angst und Euphorie treiben zu lassen. Fallen die Kurse, fokussiert sich auch die Berichterstattung ausschließlich auf die Risiken im Markt. Wenn die Kurse hingegen nur den Weg nach oben kennen, finden die pessimistischen Stimmen kaum Gehör. Einen Wendepunkt erreicht der Markt oftmals, wenn ein gewisses Maß an Konsens erreicht ist. Wenn also jeder Marktkommentator sich einig zu sein scheint, dass die Kurse nur noch in die bisherige Richtung weiterlaufen werden. 

Als ein erstaunlich guter Indikator für diesen Konsens dienen die Cover von großen Finanzmagazinen. So prangte beispielsweise auf dem US-amerikanischen Finanzmagazin Barron‘s im August 2021 ein Cover, auf dem heliumgefüllte Ballone zu sehen sind, die sich schon vom Boden losreißen und die Logos der großen Tech-Konzerne zeigen. Der Titel: „The unstoppable rise of Big Tech“ (Der unaufhaltsame Aufstieg von Big Tech). Amazon erreichte kurz zuvor und Meta kurz danach das Allzeithoch. Für den Nasdaq 100 sollte es immerhin noch drei Monate dauern, bis dieser das Hoch erreichte. Im Dezember 2020 titelt der Economist mit einem Stück Kohle unter einer Glasglocke: „Time to make coal history“ (Zeit, Kohle Geschichte werden zu lassen). Im September 2020 hatte der Kohlepreis bereits ein Mehrjahrestief ausgebildet und sollte danach eine historische Rally hinlegen, statt selbst Geschichte zu werden. Im Oktober 2022 titelt Barron‘s zum Bild eines muskulösen George Washington, der sich aus einer Dollar-Note erhebt mit den Worten „The powerful greenback“ (Der starke Dollar). Doch schon Ende September 2022 hatte der Dollar-Index sein Hoch erreicht und fiel daraufhin gut 10% in den folgenden Monaten. 

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