Renk – Wir streichen Gewinne ein
Ein Kursgewinn von 51% innerhalb von sechs Wochen ist außergewöhnlich.
Umso zufriedener sind wir mit der Tatsache, dass wir den Panzergetriebe-Hersteller Renk Mitte Februar zum Kauf empfohlen haben (vgl. PB v. 16.2.). Die anhaltende Hausse bei den Rüstungswerten hat auch den Börsenneuling beflügelt. Am 27.3. sorgten zudem optimistische Kommentare von CEO Susanne Wiegand für gute Laune bei den Anlegern.
Bei der Veröffentlichung des Geschäftsberichts für 2023 betonte sie nämlich die hohe Nachfrage, getrieben von der angestrebten Rückkehr zur militärischen Vollausstattung der Nato-Mitglieder. Der Auftragseingang legte im Vj. um 32% auf 1,3 Mrd. Euro zu, der Auftragsbestand erreichte per 31.12. ein neues Rekordniveau von 4,6 Mrd. Euro. Mehr als 62% der neuen Order entfielen auf das Segment VMS, das auf Antriebslösungen für Kettenfahrzeuge spezialisiert ist.
Beim Konzernumsatz konnte ein Zuwachs um 9% auf 926 Mio. Euro verzeichnet werden, die ber. EBIT-Marge landete bei 16,2% (2022: 17,0%). Höhere F&E- und Verwaltungskosten sowie Kosten zur Behebung von Lieferkettenproblemen waren die Hauptgründe für den Rückgang der Profitabilität. Strukturelle Bedenken gibt es nicht: Bereits 2024 soll die Marge wieder auf 16 bis 18% steigen, bei einem erwarteten Umsatz von 1,0 bis 1,1 Mrd. Euro.
Dies entspricht allerdings ebenso dem Versprechen im IPO-Prospekt wie die mittelfristigen Ziele, die Einnahmen um ca. 10% p.a. zu erhöhen und die Marge auf 19 bis 20% zu verbessern. Der jüngste Anstieg der letzten Tage erscheint uns daher auch übertrieben, der Aktie (37,92 Euro; DE000RENK730) stünde eine Abkühlung gut zu Gesicht. sl
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