Brexit – Warum der Kontinent gewinnt

Brüssel und einzelne EU-Staaten haben Fehler gemacht. Aber deshalb Großbritannien nachzuweinen, weil es den Verbund nach 45 Jahren verlassen will und den Kontinent klein zu reden, wie einige das tun, die gerne speziell die Mittelmäßigkeit im Süden Europas beklagen, ist zu kurz gesprungen.

In einer Welt der großen Einflusszonen mit den USA, China und Russland an der Spitze kann Europa kein Auslaufmodell sein, mit oder ohne die Briten. Auch wenn Deutschland als größter Profiteur des Euro und der EU in Zukunft mit Sicherheit mehr zahlen und spätestens nach den Bundestagswahlen mehr Rücksicht auf die Nachzügler im Euroraum nehmen muss. Dass die Briten Gefahr laufen, die großen Verlierer des von Theresa May beantragten Brexits zu werden, liegt auf der Hand. Die Schotten gieren nach einer neuen Volksabstimmung über die Unabhängigkeit von Großbritannien, um ihr Verhältnis zur EU selbst in die Hand zu nehmen. In Nordirland gibt es ähnliche Absetzbewegungen von der Zentralmacht. Bleiben England und Wales. Unter dem Druck des Brexits, wenn er denn bis zu Ende durchgefochten wird, riskiert London, nach dem Empire auch noch das Vereinigte Königreich zu verlieren.

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