Touristik

Tui – Russischer Großaktionär stockt auf

_ Als Unternehmen ohne Produkt und nennenswerten Umsatz, so hatte CEO Fritz Joussen die prekäre Lage von Tui in der Pandemie unumwunden beschrieben, musste der Konzern durch milliardenschwere Finanzspritzen gerettet werden. Diese Last will Joussen schnellstmöglich abschütteln und er kommt dem Ziel näher. So schließen die Hannoveraner erfolgreich eine Kapitalerhöhung ab. Tui sammelt damit 1,1 Mrd. Euro ein und Großaktionär Alexej Mordaschow ein weiteres Aktienpaket. Über seine Beteiligungsgesellschaft Unifirm hebt der russische Oligarch seine Anteile auf 33%. Mordaschow, so bestätigt Tui, habe nicht nur seine Bezugsrechte ausgeübt, sondern zusätzlich Aktien am Markt und einen Teil der nicht bezogenen Aktien erworben.

Eine Übernahmeofferte für die restlichen Anteile, die bei 30% obligatorisch wird, will der Russe aber nicht abgeben und hat sich von dieser Pflicht bei der BaFin befreien lassen. Für Mordaschow, seit 2007 Ankeraktionär bei Tui, ist das angeschlagene Tourismus-Schlachtschiff eine strategische Investition, bei der er sich selbst als Türöffner für den stetig dynamischer werdenden russischen Reisemarkt sieht. Es ist die zweite Kapitalerhöhung in diesem Jahr, die Tui erfolgreich abschließt, und dass, obwohl Branchenkenner zunächst wenig Kauflust von Seiten der Aktionäre prophezeiten.

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