Rheinmetall – Rüstung ist leider nicht alles
Auto-Sparte zwingt zur Vorsicht _ Eigentlich will Rheinmetall-Chef Armin Papperger seinen MDAX-Konzern mehr auf Rüstung und Sicherheitstechnik umstellen. Hier profitieren die Düsseldorfer stark vom globalen Aufrüsten der Staaten, die zur Verteidigung auch bei Rheinmetall anklopfen. Doch weil das zum Verkauf stehende (zuletzt verlustschreibende) Geschäft mit Klein- und Großkolben für die Autoindustrie trotz angeblich „großem Interessentenkreis“ (Goldman Sachs ist mit dem Vorgang betraut) noch immer nicht an einen neuen Eigner zu bringen ist, wie der Manager nun einräumte, kann sich auch Rheinmetall nicht von Belastungen durch den Chipmangel freimachen.
Viele Autobauer müssen ihre Produktion drosseln und damit geht auch Rheinmetall Geschäft flöten (zuletzt noch fast 30% vom Gesamtumsatz). Für das laufende Gj. schaltet Papperger denn auch einen Gang runter. Zumindest beim Umsatz zielt der CEO auf Basis vorläufiger Q3-Zahlen, Details folgen am 5.11., jetzt nur noch ein Umsatzplus von rd. 6 (bisher 7 bis 9)% an. Im abgelaufenen Q3 stagnierten die Konzernerlöse bei 1,26 Mrd. Euro, wie es vorab aus Düsseldorf heißt. Das operative Ergebnis lag mit rd. 106 (Vj. 109) Mio. Euro gar leicht unter Vj., was Papperger allerdings nicht davon abhält, sein ausgegebenes Margenziel mit einer extra Portion Zuversicht zu versehen. So will er über striktes Kostenmanagement und Einsparungen im Zuge der Restrukturierung am Ende eine operative Ergebnismarge am oberen Ende der ausgegebenen Spanne von 9 bis 10% erreichen. Und auch an den Verkaufsplänen hält der Rheinmetall-Lenker fest. Ziel ist es, in fünf Jahren weniger als 20% Umsatz mit Verbrennermotoren zu machen.

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