Deutsche Bank – Die Börse kann manchmal auch unfair sein
Das hatte sich Deutsche Bank-Chef Christian Sewing sicher ganz anders vorgestellt. Auch am Tag nach der Präsentation des Zahlenwerks für das dritte Quartal konnte sich die Deutsche Bank-Aktie nicht von ihrem herben Vortagsverlust (-7%) erholen. Dabei können sich die Q3-Zahlen sehr wohl sehen lassen. So stieg der Vorsteuergewinn trotz erheblicher Umbaukosten (583 Mio. Euro) im Vergleich zum Vorjahr um 15% auf 554 Mio. Euro. In den ersten drei Quartalen vervierfachte sich der Gewinn vor Steuern sogar auf 3,3 Mrd. Euro. Im europäischen Vergleich hinkt die Deutsche Bank damit allerdings weiterhin deutlich hinterher, ganz zu schweigen von den glänzenden Q3-Bilanzen der US-Rivalen. Für Enttäuschung an der Börse dürfte vor allem die nicht ganz leicht nachvollziehbare Ertragsentwicklung gesorgt haben.
Insgesamt konnte die Deutsche Bank im dritten Quartal ihre Erträge zwar um 2% steigern, dieser Zuwachs geht jedoch vorwiegend auf das Konto des nur schwer zu fassenden Bereichs „Corporate & Other“, zu dem auch das für die Liquiditätssteuerung zuständige Konzern-Treasury gehört. Von den operativen Bereichen konnte lediglich das von der DWS dominierte Asset Management (+17%) seine Erträge steigern, während das Investmentbanking (-6%) und das vom BGH-Gebührenurteil gebeutelte Privatkundengeschäft (-2%) Federn lassen mussten. In der Unternehmensbank blieben die Erträge konstant. Dennoch spricht es für die mittlerweile erlangte Stabilität der Deutschen Bank, dass sie trotz des Einbruchs in ihrer Parade-Disziplin, dem Anleihe- und Währungshandel (-12%), ihr Ertragsniveau halten konnte.

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