Autoindustrie – Die fetten Jahre sind wohl vorbei
China-Fokus rächt sich für deutsche marken _ Die Idee hatte Charme: Weniger produzieren, mehr kassieren. Zwar steckte aufseiten der Autohersteller ursprünglich keine Verknappungsstrategie dahinter, sondern die sattsam bekannten Probleme beim Teilenachschub. Ihre Einnahmen gesteigert haben die Hersteller trotzdem, mit 13% Umsatz-Plus trotz 10% Absatzrückgang in Q2, wie die Branchenexperten von EY in einer aktuellen Studie zur globalen Autoindustrie festhalten. Für die kommenden Monate rechnen die Berater allerdings bereits mit schwindender Nachfrage.
Dem Profit dient das Umsatzwachstum ohnehin kaum noch. Meldeten die Konzerne für 2021 und Q1 oft noch beachtliche Steigerungen, ging der Gewinn im Marktdurchschnitt lt. EY nun wieder um 9% zurück, weil Mehrkosten inzwischen von den Zulieferern weitergereicht werden. Deutlicher noch das Bild bei der EBIT-Marge: Die Kennzahl (Gesamtmarkt: 7,9%) hat sich bei BMW (8,2%) und VW (5,4%), jeweils für das reine Automobil-Geschäft gerechnet, in Q2 gegenüber dem Vorjahreszeitraum praktisch halbiert. Mercedes-Benz (13,4%) schaffte dagegen noch eine leichte Steigerung, liegt aber wieder hinter Quartals-Weltmeister Tesla (14,6%). Besonders VW, aber auch die anderen deutschen Hersteller bekamen die Schwierigkeiten in China zu spüren, wo die Absatzzahlen insgesamt um fast ein Viertel einbrachen.
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