Sturmtiefs am Bahn-Horizont
Sturmtiefs am Bahn-Horizont
Wenn am heutigen Mittwoch (26.9.) in Berlin der Deutsche Bahn-AR tagt, steht nicht nur der Ausweg aus der Misere des Staatskonzerns auf der Agenda. Die von den Aufsehern darin zur Entlastung von Bahnlenker Richard Lutz vorgesehene Berufung Alexander Dolls zum neuen Finanzvorstand dürfte auch Auswirkungen auf die bevorstehenden Tarifverhandlungen der Bahn mit den Gewerkschaften EVG und GDL (11./12.10.) haben. Denn die Personalie ist in Gewerkschaftskreisen umstritten.
Kritik an der zusätzlichen Betrauung des Logistikvorstands mit dem wichtigen Finanzressort kommt etwa von Alexander Kirchner, Chef der Eisenbahnergewerkschaft EVG und selbst Mitglied im Bahn-AR. Es sei falsch, einer Person die Verantwortung für die von gravierenden Problemen gezeichneten Bereiche Finanzen und Güterverkehr zu übertragen, wetterte er im Vorfeld der AR-Sitzung. Mit Doll als oberstem Zahlen-Kontrolleur wird aus Gewerkschaftssicht überdies der Bock zum Gärtner gemacht, prangern EVG und die Lokführervereinigung GDL in der Tarifrunde 2018 auch das budgetgetriebene Personal(miss)management der Gütersparte, Dolls derzeitiger Wirkungskreis, an, das zum akuten Personalmangel und der wirtschaftlichen Schieflage der Bahn beigetragen habe.
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