Assekuranz nutzt Vollbeschäftigung für Produkt-Offensive

Die Versicherungswirtschaft unternimmt derzeit alles, um die Berufsunfähigkeitsversicherung (BUV) wieder attraktiv zu machen. Lediglich vier von zehn Befragten betreiben eine Risikoabsicherung über diese Policen. Ein gutes Viertel setzt hingegen auf den Vermögensaufbau als Absicherung gegen Berufsunfähigkeit (i. d. R. höhere Einkommesgruppen). Das sind die Ergebnisse einer von der Kölner Gothaer in Auftrag gegebenen Studie (s. auch PLATOW v. 17.9.). Auch andere wichtige Produkte zur Arbeitskraftabsicherung werden bislang nur wenig von den Berufstätigen nachgefragt. Dazu zählen Erwerbsunfähigkeitsversicherungen, Krankentagegeldversicherungen, Grundfähigkeitsabsicherungen sowie Dread-Disease-Absicherungen gegen schwere Erkrankungen.

Als Motivation für die Produktoffensive nennen die Gesellschaften häufig die sich schnell verändernde Arbeitswelt und die damit zusammenhängenden Ängste bei den Bürgern, die aber bei den meisten Berufstätigen nicht mit einer ausreichenden Absicherung der Arbeitskraft korrespondieren. Doch Vorsorge tut Not: Statistiken der Assekuranz rechnen vor, dass jeder vierte Arbeitnehmer Gefahr läuft, berufsunfähig zu erkranken. Waren früher hauptsächlich Krankheiten des Bewegungsapparats die Ursache für Berufsunfähigkeit, sind es heute vor allem Nervenerkrankungen (Psyche), weiß Maike Gruhn, Leiterin Leben Innovation bei Gothaer. Trotzdem hat die Assekuranz mit der BUV nie den Durchbruch am Markt geschafft, gelten die Policen doch als relativ teuer.

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