Baselworld kämpft mit neuer Realität
In der Welt der glamourösen Zeitanzeiger ist sie das absolute Pflichtprogramm: die Baselworld. Vergangenen Donnerstag (22.3.) öffnete der weltgrößte Branchentreff für Luxus-Uhren zum 101. Mal in der Schweizer Metropole seine Pforten, um für eine Woche die Weltneuheiten der Uhrenmacher zu präsentieren. „Sehen und gesehen werden“ war auf dem Baseler Parkett ein Jahrhundert lang die Devise. Doch seit zwei Jahren hat es sich für das elitäre Treiben ausgeträumt. Nachdem die Messe 2017 bereits auf rund 200 Aussteller verzichten mussten, halbierte sich die Anzahl präsentierender Uhrenmacher in diesem Jahr im Vergleich zu den Hochzeiten sogar auf rd. 700 Aussteller.
Grund hierfür sei der horrende Preis, den der strahlende physische Auftritt kostet. Rechnen die Aussteller diesen ihren Messeumsätzen gegen, kommen sie zusehends zu dem Schluss, dass sich der Trip nach Basel nicht lohnt. Mit reduzierter Standmiete und Ausstellerfläche reagierte die Baselworld nun auf den Vorwurf. Die zunehmende Abstinenz vieler Luxushäuser ließ sich damit aber offenbar nicht verhindern. Die Trendwende schmerzt sehr, weht doch nach schweren Krisenjahren dank guter Konjunktur und neuerlichem Interesse junger Kunden am teuren Armschmuck endlich wieder Aufwind durch die Branche. So lag etwa der Schweizer Uhren-Export im Februar knapp 13% über dem Vorjahr.
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