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Mercedes-Benz – Auf dem Weg zum Luxuskonzern

Rendite statt Volumen lautet das neue Credo von Mercedes-Benz-CEO Ola Källenius.
Rendite statt Volumen lautet das neue Credo von Mercedes-Benz-CEO Ola Källenius. © Mercedes-Benz Group AG

_ Das große Vorbild von VW-Chef Herbert Diess heißt Tesla. Mercedes-Benz-Lenker Ola Källenius eifert hingegen lieber einem branchenfremden Unternehmen nach, dem Luxuskonzern LVMH, der voll auf Rendite statt Volumen setzt.

Bei knappem Angebot und hohen Preisen lassen sich auch mit einem geringeren Absatz traumhafte Renditen erzielen. Diese Lehre hat Källenius aus den Lieferengpässen während der Corona-Pandemie gezogen und daraus seine Luxus-Strategie entwickelt, die zumindest im vergangenen Jahr voll aufgegangen ist. Dazu ließ Källenius die knappen Speicherchips vorwiegend in die besonders teuren und heiß begehrten Luxusmodelle Maybach, AMG, G-Klasse, S-Klasse, GLS und EQS einbauen.

Während der Absatz von Mercedes-Benz Cars im vergangenen Jahr um 5% zurückging, stiegen bei den Luxusmodellen die Verkäufe um 30% auf einen Rekordwert. Für 2022 erwartet Källenius einen weiteren Anstieg beim Absatz von Top-End-Fahrzeugen um 10%. Zudem profitierte die aus der Daimler-Aufspaltung hervorgegangene Mercedes-Benz Group von einem strikten Kostenmanagement, das Källenius dem Konzern bereits zu Beginn der Corona-Krise auferlegt hat. So sind die Fixkosten seit 2019 um 16% gesunken, während der Umsatz pro Fahrzeug um 26% gestiegen ist. Im Pkw-Geschäft fuhr Mercedes-Benz 2021 denn auch eine Rekord-Rendite von 13,1% ein. Dieses Niveau (11,5 bis 13%) will Källenius 2022 halten.

Bei einem Konzernumsatz von 168 Mrd. Euro (+9%) verdoppelte sich das bereinigte EBIT auf 19,2 Mrd. Euro. Der ausgewiesene Konzerngewinn versechsfachte sich sogar auf 23,4 Mrd. Euro. Darin ist allerdings ein positiver Bewertungseffekt aus der Abspaltung von Daimler Truck in Höhe von 9,2 Mrd. Euro enthalten. Für 2022 erwartet CFO Harald Wilhelm einen leicht höheren Fahrzeug-Absatz sowie ein EBIT aus fortgeführten Aktivitäten auf Vorjahresniveau. Beim Nettogewinn entfällt 2022 der Bewertungseffekt und die Steuerzahlungen werden deutlich ansteigen.

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