Rüstung – Nachhaltig oder nicht?
Banken denken über ESG-Kriterien nach _ In Investorengesprächen über ESG-Richtlinien dauerte es zuletzt nie lange, bis das Thema auf den Tisch kam: Muss man die Rüstungsindustrie bei nachhaltigen Investments weiter ausschließen, oder ist mit dem Ukraine-Krieg eine Situation entstanden, die zur Neubewertung zwingt? Die Branche selbst sähe sich gerne als nachhaltig etikettiert, wie auf französisches Betreiben schon die Atomenergie lt. EU-Taxonomie; Gegner halten das für Kriegsgewinnlertum. Bisher ist von neuen Richtlinien aber nichts konkret zu sehen.
Hinter den Kulissen kommt trotzdem etwas in Bewegung, berichtet Thomas Küchenmeister, Vorstand der NGO Facing Finance, die regelmäßig die Kriterienkataloge der deutschen Banken und Fondsanbieter nach ESG-Verstößen durchkämmt. „Wir sind mit einigen Banken im Dialog, die gerade ihre Richtlinien zur Rüstungssektor-Finanzierung überarbeiten und sinnvolle und präzise Ausschlusskriterien formulieren wollen.“ Die Verbände halten sich mit Details traditionell bedeckt; der BdB etwa verweist auf den Ausschluss der Finanzierung international geächteter Waffen und betont davon abgesehen die „unternehmerische Freiheit im Einzelfall“.
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