Banken

Deutsche Filialbanken ringen weiter mit zu hohen Kosten

_ Weniger Filialen, weniger Mitarbeiter in kundenfernen Bereichen, mehr Effizienz. Diesen Anspruch verkünden die in Deutschland aktiven Filialbanken, die allesamt unter großem Kostendruck stehen, seit Monaten unisono. Die Umsetzung ist für die Betroffenen schmerzhafter als es die mit klangvollen Namen versehenen Fitnessprogramme teilweise vermuten lassen.

Andrea Orcel, der hochdekorierte vormalige UBS-Investmentbanker, der seit April 2021 an der Spitze des Unicredit steht, sprach nur wenige Monate nach Amtsantritt vom Strategieplan „Unlocked“, mit dem bis 2024 ganz neue Kräfte entfesselt werden sollen. So schön das klingt, müssen ganze Abteilungen jetzt bluten. Und es sind nicht nur Jobs im Backoffice oder im auszudünnenden Filialnetz, sondern wichtige Umsatzträger. Bisher in München angesiedelte Teile des Investmentbankings, etwa im Bereich Markets, werden, wie zu hören ist, von München an den Hauptsitz nach Mailand verlegt. Betroffen sind dem Vernehmen nach aber weniger als 50 Stellen. Orcel muss vor allem in Deutschland, dem nach Italien wichtigsten Markt, der mit seiner Ertragskraft am weitesten der angepeilten Cost-Income-Ratio von 50% hinterherhinkt, aufräumen. Am Ende soll von den 3 000 einzusparenden Stellen wohl die Hälfte in Deutschland wegfallen, wo noch ca. 11 000 Mitarbeiter in Diensten des Unicredit stehen.

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