IPOs

IPOs – Skandinavier werben um deutsche Kandidaten

_ Ein einziges Mal seit der Jahrtausendwende gab es in Deutschland noch weniger Börsengänge als 2022. Kurz nach dem Platzen der Dotcom-Blase, im Jahr 2003, zählen die Datenanalysten von Refinitiv nur einen einzigen IPO. Im gerade ablaufenden Jahr waren es immerhin zwei. Neben der Porsche AG (9,1 Mrd. Euro Erlös) gab noch die Immobilienprojekt-Crowdfunding-Plattform Engel & Völkers Digital Invest (rd. 6 Mio. Euro) ihr Börsendebüt, die beiden SPAC-Börsenmäntel, die außerdem gelistet wurden, nicht eingerechnet.

Recht imposant daneben die Zahlen, die der skandinavisch-baltische Börsenbetreiber Nasdaq Nordic mit Hauptsitz in Stockholm meldet: 38 IPOs im Jahr 2022. Dass es so viele waren, liegt nicht zuletzt daran, dass sich die Skandinavier u. a. auf das eher kleinteilige Geschäft mit Wachstumsunternehmen konzentrieren. Außerdem, erklärt European Listings-Chef Adam Kostyál, sei die Aktienkultur in Schweden insgesamt eine andere, nicht nur bei den Unternehmen, sondern auch in der Bevölkerung. Die große Mehrheit der Kleinsparer hat dort auch Aktien im Portfolio. Damit, so Kostyál, hänge wiederum das „Ökosystem“ aus Beratern und Investoren zusammen, das um die Börse herum entstanden ist und etwa dazu führt, dass sich die IPO-Berater einen ähnlich harten Wettbewerb liefern wie anderswo die M&A-Berater. Schon seit einer Weile fischt Nasdaq Nordic in Deutschland nach interessierten Kandidaten; immerhin drei deutsche Firmen sind inzwischen an der skandinavischen Börse notiert.

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