Lindner-FDP – Die Unvollendete
Lindner-FDP – Die Unvollendete
Im Herbst 2013, das ist nicht mal 5 Jahre her, erlebten die von einem Führungsstreit erschütterten, von der Regierungsarbeit mit der Union verschlissenen Liberalen mit einem aus der Not geborenen Spitzenkandidaten Rainer Brüderle ihr Waterloo, einen Absturz um 9,8%. Zum ersten Mal seit Bestehen der Bundesrepublik verfehlte die FDP mit 4,8% den Wiedereinzug in den Deutschen Bundestag. Es folgte eine bittere Zeit, in der die FDP auch auf Länderebene kaum noch eine Rolle spielte.
Ein junger Mann namens Christian Lindner machte sich im Alter von 34 auf, die FDP zu retten. Der wirtschafts-liberale Kurs seiner glücklosen Vorgänger wurde ad acta gelegt. Fortan besetzte Lindner geschickt das Flüchtlingsthema und steuerte klug zur Euro-Debatte bei. Liberal-konservative, oft der Vernunft geschuldete Akzente standen dabei im Vordergrund. Das verfing beim Wähler. Binnen weniger Jahre gelang es dem eloquenten und im Auftritt smarten Politiker, seiner Partei zu einer unverwechselbaren Stimme und zu einem Comeback zu verhelfen. Zunächst schafften die Liberalen den Wiedereinzug in eine Reihe von Länderparlamenten und schließlich einen eindrucksvollen Erfolg bei der Bundestagswahl. Mit 10,7% wurde die FDP hinter der AfD (12,6%), aber vor den Linken (9,2%) und Grünen (8,9%) die stärkste der kleinen Parteien.
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