Konjunktur-Schnupfen schon wieder ausgeheilt
Konjunktur-Schnupfen schon wieder ausgeheilt
Bundesfinanzminister Olaf Scholz hat derzeit alle Hände voll damit zu tun, die Begehrlichkeiten seiner Kabinettskollegen, allen voran Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen, im Zaum zu halten. Denn die Steuerquellen sprudeln weiterhin kräftig. Im April wuchsen die Steuereinnahmen von Bund und Ländern im Vergleich zum Vorjahr um 3,9% auf 50,9 Mrd. Euro. Ein weiters Indiz dafür, dass der Konjunktur-Dämpfer zu Jahresbeginn nur von kurzer Dauer war.
Im ersten Quartal verlangsamte sich das deutsche Wirtschaftswachstum auf 0,3% zum Vorquartal. Neben der schweren Grippewelle zu Jahresbeginn dürfte vor allem der starke Euro das Wachstum gebremst haben. Seit Mitte April befindet sich der Euro jedoch wieder im Sinkflug. Das sollte vor allem der deutschen Exportindustrie, allen Handelsstreitigkeiten mit den USA zum Trotz (s. S. 1), neuen Auftrieb geben. Auch die Bundesbank rechnet in ihrem aktuellen Monatsbericht mit einer Konjunkturbelebung im Frühjahr. Allerdings dürften die Wachstumsraten niedriger als im Vorjahr ausfallen. Impulse erwarten die Bundesbank-Volkswirte vor allem von höheren Staatsausgaben sowie dem privaten Konsum.
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