Automobilhersteller

Porsche-IPO – Für VW-Aktionäre eine einzige Enttäuschung

_ Trotz einer üppigen Sonderdividende von 19,06 Euro je Aktie aus dem Erlös des Porsche-Börsengangs herrschte bei den zur ao-HV nach Berlin angereisten VW-Aktionären reichlich Frust. VW-Finanzvorstand Arno Antlitz kam denn auch gleich zu Beginn seiner HV-Rede auf den wunden Punkt zu sprechen. Die Bewertung des Volkswagen-Konzerns sei „im Ungleichgewicht“, beklagte Antlitz und versprach den Aktionären Besserung. Mit gut 91 Mrd. Euro ist die Tochter Porsche an der Börse mehr wert als der gesamte VW-Konzern mit 77,7 Mrd. Euro, der mit knapp 75% an der Stuttgarter Sportwagen-Schmiede beteiligt ist.

Dabei hatte die VW-Führung ihren Aktionären den Börsengang vor allem mit der Aussicht schmackhaft gemacht, den „echten Wert“ von Porsche sichtbar zu machen, damit von diesem Glanz möglichst viel auch auf die VW-Aktie abfällt. Doch statt den VW-Kurs zum Strahlen zu bringen, hat der Börsen-Senkrechtstarter, der an diesem Montag (19.12.) auf Anhieb in den DAX einzieht, den Mutterkonzern gnadenlos in den Schatten gestellt und die Schwächen der Wolfsburger schonungslos offenbart. Tatsächlich stürzten sich die Investoren lieber auf die hochprofitable Sportwagen-Tochter und ließen die Großbaustelle VW links liegen.

overlay

Kennenlern-Angebot für PLATOW Brief
1 Monat unverbindlich für 7,99 EUR testen

  • DAS Briefing für den Finanzplatz Deutschland
  • Wissen was die Banken, Vermögens-verwalter und Versicherungen bewegt
  • 3x wöchentlich exklusive Nachrichten und Analysen
  • inkl. Immobilien Report mit fundierten News & Analysen zu Aktien und Fonds
  • monatlich kündbar

ARTIKEL DIESER AUSGABE

Familienunternehmer | 19. Dezember 2022

Schmerzhafte Heimatliebe

Das Jahr 2022 hat die Probleme Deutschlands schonungslos offengelegt: Inflation, Preisexplosionen, Lieferengpässe und Corona nagen an der Investitionskraft des Mittelstands. Besonders... mehr

Zentralbanken | 19. Dezember 2022

EZB – Transparenz als Prophylaxe

Im politischen Gerüst der EU-Institutionen springen Lauffeuer schnell von einem Gremium auf das andere. Umso vorsichtiger müssen Akteure agieren, wenn, wie im Fall Eva Kaili, inzwischen... mehr

Ex-Minister | 19. Dezember 2022

Heiko Maas – Auf Waigels Spuren

Mindestens ein Jahr im Abklingbecken müssen abgetretene Bundesminister seit 2015 vor einem Wechsel in die Wirtschaft verbringen. Heiko Maas, damals Justizminister, hat seinen Einstieg... mehr

Bankensektor | 19. Dezember 2022

Zinsen – Qualvoller Wendepunkt

Lange wurden höhere Zinsen von einem Teil der Finanzindustrie, insbesondere den Banken und Sparkassen, herbeigesehnt. Jetzt sind sie in einer Geschwindigkeit und in einem Ausmaß da,... mehr