Ex-Minister

Heiko Maas – Auf Waigels Spuren

_ Mindestens ein Jahr im Abklingbecken müssen abgetretene Bundesminister seit 2015 vor einem Wechsel in die Wirtschaft verbringen. Heiko Maas, damals Justizminister, hat seinen Einstieg bei der Anwaltskanzlei GSK Stockmann ziemlich genau getimt: Im Dezember 2021 trat er als Außenminister ab, zum Januar 2023 hört er im Bundestag auf und fängt bei GSK an. Als Partner wohlgemerkt, also Mitunternehmer, an den gewisse Umsatzerwartungen gestellt werden.

Die Kanzlei ist u. a. im Immobiliensektor und im Beihilfe- und Vergaberecht aktiv und kann einen breit vernetzten Polit-Insider sicher gut gebrauchen. Außerdem hat sie damit schon einmal gute Erfahrungen gemacht. Theo Waigel kam 1999 über seinen Sohn Christian Waigel, damals GSK-Partner, als „of Counsel“ (freier Mitarbeiter) zu der Kanzlei. 2008 bestellte ihn das US-Justizministerium als „Monitor“, also Compliance-Aufseher, der nach der Schmiergeld-Affäre bei Siemens nach dem Rechten sehen sollte. Das mehrere Jahre laufende Mandat dürfte für GSK eine Goldgrube gewesen sein.

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