Bilfinger – Ex-Chef Bodner droht höchste Schadenersatzforderung

Einstimmig hat der Bilfinger-Aufsichtsrat am vergangenen Dienstag (12.2.) beschlossen, gegen zwölf Ex-Vorstände des Unternehmens Schadenersatzforderungen im Volumen von insgesamt rund 100 Mio. Euro wegen Compliance-Verstößen im Zusammenhang mit diversen Korruptionsfällen durchzusetzen. Grundlage der Entscheidung ist ein neues Rechtsgutachten des Münchener Jura-Professors Mathias Habersack, über das Vorstandschef Tom Blades auf der Bilanz-PK berichtete. Das Gutachten kommt zu dem Schluss, dass der Aufsichtsrat „zwingend“ Schadenersatzansprüche gegen die Ex-Vorstände geltend machen müsse. Habersack hat in seiner 100 Seiten umfassenden Expertise auch die Erkenntnisse aus den beiden vorherigen Gutachten der Kanzlei Linklaters und des renommierten Rechtswissenschaftlers Michael Hoffmann-Becking berücksichtigt und bewertet.

In den kommenden Wochen will Bilfinger einen Datenraum einrichten, um den Anwälten der Ex-Vorstände Einsicht in die Unterlagen zu geben und die Aufteilung der Schadenersatzforderungen auf die einzelnen Manager zu kalibrieren. Die größte Summe dürfte dabei nach unseren Informationen auf den langjährigen Vorstandschef Herbert Bodner entfallen, unter dessen Regentschaft sich der Korruptionssumpf entwickelt haben soll. Auch hatte Bodner nach seiner kurzzeitigen Rückkehr als Interimschef die Aufklärung der Korruptionsvorwürfe schleifen lassen, so dass der von den US-Behörden eingesetzte Monitor 2015 einen vernichtenden Report verfasste, der zu einer Verlängerung des Aufpasser-Regimes bis Ende 2018 führte.

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