Bahn – Umbau in der Top-Etage
Mit einer groß angelegten Job-Offensive hat die Deutsche Bahn 2018 begonnen, ihren personellen Notstand anzupacken. 24 000 neue Mitarbeiter wurden dazu eingestellt, dieses Jahr sollen weitere 22 000 folgen. Mehr Personal gilt im Strategiebuch von Bahn-Chef Richard Lutz als entscheidendes Vehikel raus aus der Krise und rein in die Umsetzung der ambitionierten Mobilitätsziele, die bis 2030 eine Verdoppelung der Fahrgastzahlen vorsehen. Nur an der Basis personell aufstocken ist dem Bund als Eigner aber nicht genug, wie die drei Krisengespräche zwischen Bahn-Vorstand und Verkehrsminister Andreas Scheuer zuletzt demonstrierten. Die Politik will Fortschritte an den vielen Baustellen des maroden Staatskonzerns sehen und schreckt dafür auch nicht vor Eingriffen in das Management zurück.
Wie nun durchsickerte, planen Politik und AR den sechsköpfigen Bahnvorstand um zwei zusätzliche Mitglieder zu erweitern. Roland Bosch und Evelyn Palla sind die Namen, die in diesem Zusammenhang fallen. Während Bosch als amtierender DB Cargo-Lenker künftig den Güterverkehr auf Konzernebene verantworten würde, soll sich die bisherige Managerin der Österreichischen Bundesbahn (ÖBB) den im harten Wettbewerb mit privaten Anbietern stehenden Regionalverkehr vorknöpfen. In der Praxis zieht der Ausbau des Führungsgremiums damit vor allem für die amtierenden Vorstände Berthold Huber und Alexander Doll Einschnitte in ihre Hoheitsgebiete nach sich. Operativ macht der Schritt allerdings viel Sinn.
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