Goethe Universität – Rückkehr an die Spitze

Die Frankfurter Goethe Universität ist im 105. Jahr ihres Bestehens in der Bürgergesellschaft von Deutschlands Finanzhauptstadt endgültig angekommen. Dass es so kommen würde, zeigte sich bei mehreren Anlässen in ihrer jüngeren Geschichte. Und es hat viel mit der „Vereinigung von Freunden und Förderern der Goethe Universität“ aus dem Jahre 1918, aber auch mit Renate von Metzler, Witwe des Bankiers Christoph von Metzler, zu tun.

Seit 2002 engagiert sich von Metzler bei den 1 600 Mitglieder zählenden „Freunden der Universität“ in herausragender Weise, machte zunächst 2014 das 100-jährige Jubiläum der Universität mit ihrem unermüdlichen Einsatz zu einem großen Spendenerfolg, wenig später (2016) ihren 75. Geburtstag und 2018 dann die große Feier, mit der die „Freunde der Universität“ ihren Jahrestag begingen. Zwischen diesen einzigartigen Jubiläen schafft von Metzler, die auch Ehrensenatorin der Goethe Universität ist, regelmäßig zusätzliche Anlässe, um die Unterstützer der Hochschule zusammenzubringen und zu weiteren Spenden anzustiften. Ihre bescheidene und natürliche Art hilft dabei ungemein. Am vergangenen Donnerstagabend ging es der Mäzenin indes einfach nur darum, ihren Sponsoren zu danken und sie wieder einmal teilhaben zu lassen an Aufsehen erregenden Projekten der Hochschule, etwa im Bereich des neuen Frankfurt Cancer Institute, auf dass der gedankliche Faden zu wichtigen Sponsoren aus der Frankfurter Wirtschaft und des betuchten Bürgertums nicht abreiße. Für die Goethe Universität ist es nach den Irrungen und Wirrungen der Nachkriegszeit, als aus der Stiftungsuniversität eine staatliche Hochschule wurde, eine Art Rückkehr in den Schoß der Bürgergesellschaft. Schon vor dem Krieg gehörte die Hochschule, vom überwiegend jüdischen Frankfurter Bürgertum als Stiftungsuniversität in kürzester Zeit mit einem Spitzenetat versehen, trotz ihrer jungen Geschichte zu den führenden deutschen Bildungseinrichtungen, die mit Nobelpreisträgern wie Paul Ehrlich (Medizin) oder Max Born und Otto Stern (Physik) zu glänzen wusste. Heute verfügt die Universität, die mit 48 000 Studierenden zu den zehn größten Deutschlands zählt, über vier Standorte, was ihr den Charakter einer Massen-Hochschule nimmt. Am spektakulärsten der Campus Westend auf dem ehemaligen IG Farben-Gelände. Ihre gute Ausstattung, die möglich wird, weil sie in nennenswertem Umfang auf Drittmittel zurückgreifen kann, lässt die Goethe Universität auch in den Rankings stetig nach oben klettern.

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