Allianz rechnet nur noch mit stagnierendem Gewinn
Auf Europas größten Versicherer kommen wieder deutlich schwerere Zeiten zu. Nach einem erneuten Rekordgewinn, das operative Ergebnis stieg im abgelaufenen Gj. 2018 vor allem dank der guten Entwicklung in der Sach-Sparte um 3,7% auf 11,5 Mrd. Euro, rechnet die Allianz in diesem Jahr nur noch mit einem stagnierenden Gewinn. Dabei hat das Management als Ziel 11 Mrd. bis 12 Mrd. Euro ausgegeben. Unterm Strich blieb 2018 ein Nettogewinn von 7,5 Mrd. Euro hängen (+9,7%), worüber sich die Anteilseigner freuen dürfen (s. a. PLATOW Börse).
In dem am Freitag vorgelegten Zahlenwerk ist die neue Konzernstrategie von Allianz-Chef Oliver Bäte, eine Mischung aus Unternehmens-, Gewinn- und Mitarbeiterzielen, aber noch nicht ablesbar. Seine volle Wirkung soll das unter dem Namen „Simplicity wins – Renewal Agenda 2.0“ laufende Projekt in den nächsten drei Jahren entfalten, denn die Strategie ist bis 2021 ausgelegt. Getrieben von der guten Entwicklung in der Schaden- und Unfallversicherung, die ihr operatives Ergebnis im vergangenen Jahr um über 13% auf 5,7 Mrd. Euro ausbaute und fast die Hälfte des Konzernergebnisses beisteuerte, setzt das Management große Hoffnungen in den neuen europäischen Direktversicherer, der direkt unter dem Dach der Münchener Holding angesiedelt ist. Wettbewerber wie Generali mit Cosmos Direkt sind hier seit Jahren viel weiter. Den Anfang bei der Allianz soll, wenig überraschend, das Massenprodukt Kfz-Versicherung machen. Signifikante Kosten werden hierfür in den nächsten Jahren für eine einheitliche IT-Struktur in der neuen Produktwelt erforderlich sein und auf den Gewinn drücken. Sogar Ivan de la Sota, im Allianz-Vorstand seit Frühjahr 2018 zuständig für die digitale Transformation, sprach in diesem Zusammenhang Ende November im Rahmen des „Capital Markets Day“ von einer „großen Herausforderung“.
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