Charter of Trust – Industrieschwergewichte bauen Cyberallianz aus

Die „Charter of Trust“ genießt bisher wenig Prominenz, dabei stehen hinter dem pathetisch anmutenden Namen globale Industrieschwergewichte. Doch seit der Gründung war es still geworden um die Gilde von Siemens, Airbus, Daimler, IBM, Deutsche Telekom, NXP, SGS und der Münchner Sicherheitskonferenz. Auf jenem bayerischen Wirtschafts- und Politevent unterzeichneten die Konzerne 2018 ein Manifest für gemeinsame Standards in der Digitalwirtschaft (s. PLATOW v. 19.2.18). Das vergangene Jahr nutzten die Mitglieder mehr im Stillen für einen Brückenschlag zur Politik und einem Austausch über industrielle Ansprüche an Cybersicherheit. Zum ersten Jubiläum stellen Siemens und Co. im Vorfeld der „Siko“ (15. bis 17.2.) die Früchte ihrer Arbeit vor.

Aus acht sind 16 Mitglieder geworden, darunter die Regierungsstellen Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik und das spanische National Cyber Center, um die Zusammen-
arbeit zwischen Politik und Wirtschaft zu erleichtern. In den Fokus einer erfolgreichen IT-Sicherheit stellen die Konzerne nun ihre Lieferketten. Im lt. Siemens-CEO Joe Kaeser schwächsten Punkt des Cybersecurity-Ökosystems messen die Mitglieder künftig ihre Lieferanten an Mindeststandards wie der Schutz von Daten über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg und IT-spezifische Ausbildungen von Mitarbeitern. 60% der Cyberattacken gehen auf Sicherheitslücken in Lieferketten zurück, mahnt Kaeser. Die Allianz bekommt auch politischen Rückenwind, ist Cybersecurity inzwischen, wenn auch spät, als fester Bestandteil in der globalpolitischen Agenda angekommen. Frankreichs Emmanuel Macron sprach sich in Anlehnung an die Charta jüngst für gemeinsame internationale Cybersecurity-Regeln aus.

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18. Februar 2019