Farnborough – Airbus startet erfolgreich durch

Das klassische Duell Airbus vs. Boeing geht auf der internationalen Luftfahrtmesse im englischen Farnborough diese Woche (16. bis 22.7.) in eine neue Runde. Beim Wetteifern um die Gunst der Kunden hatten die Europäer zum Auftakt die Nase vorn. Eine Order für 80 Flieger des A320 neo im Wert von rd. 9 Mrd. US-Dollar je Flugzeug (ohne übliche Rabatte) katapultierte Airbus am ersten Tag an die Spitze des Ausstellerfelds. Für lukrative Aufträge sorgten außerdem Bestellungen der Fluglinien Starlux und Sichuan Airlines für 27 A350-Langstreckenjets sowie Vereinbarungen mit der indischen Vistara und Flugzeugfinanzierer Golden Falcon Aviation über 39 Mittelstreckenflieger vom Typ A320 neo.

Am zweiten Tag setzte der Flugzeugbauer dann das nächste kleine Zeichen im Nahkampf mit dem US-Kontrahenten. Mit dem geänderten Auftrag des japanischen Billigfliegers Peach, der von A320-Jets jetzt auf die neue Langstreckenversion A321 neo umschwenkt, punktet Airbus ausgerechnet in jenem Marktsegment, das Boeing selbst mit einem eigenen Passagierjet bedienen wollte. Die finale Entscheidung dazu vertagte CEO Dennis Muilenburg erst kurz vor der Airshow auf 2019. Groß grämen wird sich der Konzernlenker darüber aber wohl kaum, laufen die Geschäfte in Farnborough doch auch für Boeing gut. Insbesondere die Frachtmaschine vom Typ 777 ist gefragt. Nach Neuaufträgen der Deutschen Post für die Tochter DHL Express und Qatar Airways bestellte auch der russische Logistikkonzern Volga-Dnepr 29 Exemplare des Frachtjets im Gesamtwert von 9,8 Mrd. Dollar. Zudem zurrte Boeing den zuvor vereinbarten Deal mit der indischen Jet Airways über 75 Mittelstreckenflieger des 737-MAX-8 fest.

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