Merkels verkorkste Europa- Personalpolitik

Höchstpersönlich war Kanzlerin Angela Merkel nach Helsinki gereist, um auf dem Wahlkongress der EVP Manfred Weber den Rücken zu stärken. Mit 80% setzte sich der aus der niederbayerischen Provinz stammende CSU-Politiker als Spitzenkandidat der konservativen europäischen Parteienfamilie EVP gegen den vielsprachigen Finnen Alexander Stubb durch. Als EVP-Fraktionschef ist der als Brückenbauer geltende Weber im Brüsseler EU-Biotop bestens verdrahtet. Doch einen Freifahrtschein an die Spitze der EU-Kommission als Nachfolger von Jean-Claude Juncker hat er mit der EVP-Spitzenkandidatur keineswegs schon gelöst.

Im Februar hatten die EU-Staats- und Regierungschefs, die das Vorschlagsrecht für den Posten des Kommissionspräsidenten haben, klargestellt, dass ein erfolgreicher Spitzenkandidat nicht automatisch auch Kommissionschef wird. Auch Merkel hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass ihr ein solcher Automatismus nicht behagt. Mit öffentlichem Zuspruch für Webers Ambitionen auf die Juncker-Nachfolge hat sich die Kanzlerin denn auch auffallend zurückgehalten.

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