Arag prangert Cybergewalt an

Das seit Oktober 2017 gültige Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG) sollte Hass und Hetze im Netz unterbinden. Doch die Kritik am neuen Regelwerk werde immer lauter, heißt es bei der Versicherungsgesellschaft Arag. Es bedrohe die Meinungsfreiheit und mache private Online-Netzwerke zu Richtern über die Presse- und Informationsfreiheit. Während eine Reihe von  Versicherungsgesellschaften wie etwa Allianz und Gothaer mittlerweile mit Cyber-Policen für den Mittelstand werben und einen durchaus lukrativen Zukunftsmarkt wittern, geht die Arag schon seit Jahren einen völlig anderen Weg.

Der in Düsseldorf beheimatete Rechtsschutzversicherer widmet sich bereits seit 2012 in verschiedenen Initiativen der Prävention und Bekämpfung von Cybergewalt. Im Spannungsfeld zwischen freier Meinungsäußerung, Ehrverletzung und Identitätsdiebstahl bauen sich nach Meinung von Arag Holding SE-Vorstand Klaus Heiermann digitale Risiken auf, die sich bereits zu einem gesamtgesellschaftlichen Phänomen entwickelt hätten. Das gelte vor allem für den Schutz der Persönlichkeitsrechte. Deshalb hat Arag bereits im Frühjahr gemeinsam mit der Uni Passau einen Vorschlag für neue rechtliche Rahmenbedingungen in Zusammenarbeit mit Professor Dirk Heckmann entwickelt. Auf einer Diskussionsveranstaltung am 22.11. in Berlin will Arag nun das Thema weiter vorantreiben. Zwar vertreibt die Gesellschaft auch eine eigene Cyber-Police für den privaten Bereich, der Eigennutz stehe durch die Veranstaltung aber nicht im Vordergrund, versichert uns Heiermann. Vielmehr gehe es darum, die Dimensionen des digitalen Risikos zu diskutieren und zu erläutern, wie ein wirksamer Persönlichkeitsschutz aussehen könnte, ohne das Recht auf freie Meinungsäußerung zu beschneiden.

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